Dienstag, 25. Dezember 2007

Frohe Weihnachten


Hallo ihr Lieben!!!!


Wünsch euch allen wunderschöne Weihnachten!


Alex ist gut in Lima angekommen und morgen starten wir unsere große Reise :-).


Vielen Dank für die tollen Packerl und die Platzerl! Hab mich riesig darüber gefreut!


Denkt immer dran, ich hab euch sehr lieb und freu mich schon euch wieder in meine Arme schließen zu können.


Bussi

Sonntag, 23. Dezember 2007

Weihnachten steht vor der Tür

Ein Tag noch, dann sitzt ihr alle bereits unter euren Christbäumen und lasst euch von der Weihnachtsstimmung verzaubern. Ich kann daran kaum denken, weil ich seit einigen Tage so nervös bin, dass ich kaum noch schlafe. Heute Abend steht wenn alles gut geht mein Weihnachtsgeschenk in Lima am Flughafen, Alex :-).

Bevor ich euch erzähle was wir für unsere gemeinsame Zeit geplant haben muss ich euch noch berichten, was ich gestern erlebt hab. War mit Delfinen schwimmen!!!! Sind an einen kleinen schönen Strand südlich von Lima gefahren und waren dort zunächst etwas enttäuscht, weil die Sonne sich kaum zeigen wollte. Doch dann die große Entdeckung. Ganze Schwärme von Delfinen direkt in Küstennähe. Wahnsinn! Hab mich gleich mal in die Wellen gestürzt und weiß nicht wie lange die Delfine verfolgt. Zum Greifen nahe. Ein bisschen erschrickt man zwar schon wenn plötzlich so ein Tier unerwartet vor einem auftaucht, aber es war einfach ein gigantisches Gefühl den Delfinen so nahe zu sein.

So, jetzt aber zu unserer Reise. Am 26. Dezember fliegen Alex und ich dann nach Arequipa und starten mit der schönen Altstadt unsere große Reise in den Süden Perus. Nachdem wir uns das beeindruckende Kloster und die Schluchten, wo man Condore sehen kann, angeschaut haben, reisen wir weiter nach Puno an den Titicacasee. Dort werden wir eine Nacht auf einer Insel verbringen, um im Anschluss unsere Reise nach Cusco fortzusetzen. Silvester feiern wir in Cusco, wo wir auch Hannah und Alfredo treffen. Übrigens sind wir in einer kleinen Gruppe unterwegs: Anna & ihre Eltern, sowie eine gute Freundin von Anna, Alex und ich. In Cusco sehen wir uns das Heilige Tal und Machu Picchu an. Wenn der Geldbeutel es erlaubt fahren wir noch für ein paar Tage in den Nationalpark Manú (Dschungel). Je nachdem wann es uns zurück nach Lima zieht werden wir noch ein oder zwei Nächte in Cusco verbringen, bevor Alex am 10.01. die Heimreise antritt.

Kann gut sein, dass ich mich erst mitte Januar wieder bei euch melde. Deshalb wünsche ich allen wunderschöne Weihnachten und einen guten Rutsch ins Neue Jahr. In Cusco stoßen wir natürlich für euch an :-).

Bussiiiiiiiii

Sonntag, 16. Dezember 2007

Lange nichts mehr von mir hören lassen :-(



Lange ists her, dass ich meinen letzten Blog geschrieben hab. Liegt wohl daran, dass ich beschlossen habe vor Weihnachten nicht mehr zu verreisen. Muss jetzt erst einmal nachdenken, was ich die letzte Zeit so alles angestellt hab. Meine kurze Unikarriere in Peru hab ich mit meinem Abschlussexamen in Quechua beendet. Bestanden werd ich schon haben, wie das erfahre ich aber erst noch. Was treibe ich also so in meiner Freizeit? Einmal sind wir auf ein Konzert zu Ehren von Bob Marley gegangen. Sind dazu nach Barranco gefahren, einem wunderschönen Viertel von Lima, wo man gut Energie tanken kann. Das Lokal wo das Konzert stattfand ist im typischen Bohemia-Stil eingerichtet und richtig gemütlich. War ein toller Abend, den wir noch mit einem leckeren Coctail in einer Bar in Miraflores abgeschlossen haben. Um beim Thema Musik zu bleiben. Bald darauf hat Gustavo Eintrittskarten für ein John Lennon-Konzert organisieren können. Wow! Open Air, super Band, tolles Feeling. Nur, dass ich vergeblich auf mein Lieblingslied von John Lennon gewartet hab, Imagine, da plötzlich der Strom ausgefallen ist. Mal wieder typisch Peru :-). Da den meisten dann zu kalt war, um die Reparaturarbeiten abzuwarten sind wir also schon vor Konzertende nach Hause gefahren. Das waren so die Highlights in den letzten Wochen. Abgesehen davon war ich etwas im Nachtleben unterwegs, hab die Sonne auf unserer Dachterrasse genossen, bin regelmäßig ins Fitnessstudio gegangen und hab ein wenig Lima unsicher gemacht. Was ich euch aber nicht vorenthalten will sind die letzten zwei Tage. Wow! Zwei Strandtage südlich von Lima. Gestern waren wir ca. 80km entfernt von Lima an einem Strandabschnitt, der sich León Dormido (schlafender Löwe) nennt. Und es scheint wirklich alles dort zu schlafen. Kaum Menschen, keine Restaurants, nur ein paar Vögelchen springen durch die Gegend. Und das kurioseste: neben dem Hügelchen, das einem schlafenden Löwen ähnelt, lag ein toter Seelöwe, der scheinbar von der Strömung angespült worden war. Haben den Tag dort bis zum Sonnenuntergang ausgekostet und uns dann auf die Suche nach einem Bus gemacht, der uns wieder zurück bringt. War nicht so leicht, aber letztendlich hatten wir doch Glück und sind wieder gut in Lima gelandet. Heute gings dann gleich wieder auf Richtung Süden. Dieses Mal zu einem Strand namens Asia. So weit man den Blick auch schweifen lies Sand, Meer, Berge.... Beeindruckend! Die Strömung ist zwar stark und das Wasser etwas frisch, aber davon lasse ich mich nicht abschrecken. War superschön! Und mittlerweile sitze ich schon wieder auf meinem kuscheligen Bett und spüre die Nachwehen. Wie ein Krebslein seh ich aus, aber das wars wert.
Zum Abschluss noch ein paar Worte zum Thema Weihnachten in Lima. Am 1. Dezember haben in den meisten Wohnungen bereits geschmückte Weihnachtsbäume zu stehen. Von Adventskränzen oder Plätzchen hab ich allerdings noch nichts gehört, weshalb ich hoffe, dass Alex mir ein paar Leckereien mitschmuggeln kann. Die Weihnachtsbäume, die auch die Stadt zieren, sehen aus wie bei uns, nur dass sie eben nicht echt sind, denn Tannenbäume gibt es bekanntlich in der Wüste nicht. In den Supermärkten hört man Weihnachtslieder, hin und wieder auch deutsche :-). Gelegentlich trifft man auf Weihnachtsmänner, die einem schöne Weihnachten wünschen und einem bewusst machen, dass der 24. vor der Tür steht. Auch hier wird am 24. Dezember gefeiert, mit dem Unterschied, dass es erst zu Mitternacht essen gibt und die Leute zuvor oft noch an den Strand gehen. Alles in allem sieht die Stadt sehr schön aus mit den vielen Lichtern, doch Weihnachtsstimmung kommt für mich nicht auf. Es fehlen die Christkindlmärkte, der Schnee (der fehlt zwar in Deutschland auch, aber dafür ist es kalt), Kinderpunsch, gemütliche Nachmittage zu Hause eingehüllt in Bettdecken.... Ich würde sagen es ist einfach einmal Weihnachten ganz anders. Ich wünsche euch allen eine schöne Vorweihnachtszeit, bin immer bei euch und lasst euch nicht so von den Vorbereitungen stressen ;-).

Montag, 26. November 2007

La vida es sueño (´Das Leben ist ein Traum`)


Für Freitag Abend haben wir uns Theaterkarten für Calderon´s Meisterwerk La vida es sueño gekauft. Voller Vorfreude machen wir uns um 19h auf den Weg zur Catedrale San Francisco. Da es sich um ein auto sacramental, d.h. um ein religiöses Stück handelt wird der Vorplatz der Kirche zur Bühne umgebaut. Nun gut, aber wies in Peru nun einmal so ist, kommen wir nach einer chaotischen Autofahrt eine halbe Stunde zu spät zum Zielort. Die Tore sind bereits geschlossen und Schlangen von Menschen hoffen vergeblich letztlich doch noch Einlass gewährt zu bekommen. Da für Peruaner Pünktlichkeit schon beinahe ein Fremdwort ist wundert mich das nicht. Nun gut. Hannah und ich klettern also auf einen Vorsprung, klammern uns verzweifelt ans Gitter, um zumindest ein bisschen etwas von der Show zu erspechten. Nach gut einer Stunde geben wir uns dann geschlagen. Unsere 36 sol Eintritt glauben wir verloren. Nur gut, dass wir Eduardo mitgenommen haben. Er ist das Organisationstalent unter uns und trifft nach einer Weile Suche schließlich auf den Direktor des Theaters. Mit "So gehe das doch nicht, noch dazu seien unter uns auch internationale Studentinnen und das schade schließlich dem Image....". Kurz und gut, der Direktor gibt sich geschlagen und verspricht uns Karten für den nächsten Tag zu organisieren. Also machen wir das beste aus dem angebrochenen Abend und stürzen uns ins Nachtleben. Und am nächsten Tag kommt Eduardo dann nach einigen Telefonaten tatsächlich an die Karten. Dieses Mal überpünktlich am Eingang werden wir als eingeladene Gäste empfangen und zu unseren Plätzen geleitet. Statt wie geplant in der letzten Reihe Platz zu nehmen, machen wirs uns in der vierten Reihe auf den Premiumplätzen für je 200 sol gemütlich :-). Na, wenn wir da nicht Glück gehabt haben. Und zu der Aufführung kann ich nur sagen: Wooow! Einfach spitze. Über 400 Akteure, eine gigantische Bühnenshow, super Akkustik und ein Feuerwerk zum Abschluss. Wahnsinn! Dazu muss man sagen, dass die komplette Inszenierung von unserer Uni ausgeht und zugleich der 90. Geburtstag der Católica Universidad gefeiert wird. Und das hat sich die Uni schon was kosten lassen.

Dienstag, 20. November 2007

Fotos seht ihr im Dezember

Noch eine kurze Info. Leider ist meine Kapazität für diesen Monat schon aufgebraucht und ich kann erst am Dezember wieder Fotos in flickr stellen. Müsst euch also noch ein wenig gedulden.

Bilder, die ich nie vergessen werde :-)

Wow, wow, wow! Ich bin überwältigt. Der Dschungel ist das Schönste was ich je gesehen habe. Bin noch immer in einer anderen Welt. Natur, Energie, Sonne, Wildnis...
Versuch euch in möglichst wenigen Worten zu erzählen, was ich in den letzten 11 Tagen alles erlebt hab. Am Donnerstag Abend steigen Hannah, Alfredo und ich in den Flieger Richtung Iquitos. Nach einem Zwischenstopp in Tarapoto sind wir nach guten zwei Stunden im Amazonasgebiet. 28 Grad um 21h, Wahnsinn. Machs mir gleich mal auf der Ladefläche des Jeeps, mit dem wir vom Flughafen abgeholt worden sind, bequem. Kurz unsere Sachen in Alfredos Haus abgelegt und dann sammeln wir ein paar Freunde von ihm ein, mit denen wir dann ein wenig Iquitos unsicher machen. Zu lange kann mal allerdings nicht ausgehen in Iquitos, weil dort ein Gesetz erlassen wurde, nachdem unter der Woche alle Lokalitäten, die Alkohol verkaufen, um Mitternacht schließen müssen. Am Wochenende ist um 3 Uhr Sperrstunde, aber das reicht dann auch :-).
Kurze Beschreibung unserer Unterkunft für die kommenden Tage. Alfredos Haus ist nicht weit weg vom Zentrum Iquitos. Dort werden wir die ersten Tage mit seiner Mutter, Rider (Haushüter), Blaqui (beinahe blinder Hund, der schon gut in die Jahre gekommen ist) und Pepito (Papagei) verbringen.Hannah und ich haben unser eigenes Zimmer und können uns dort wie unserem eigenen Zuhause bewegen.
Nach ein paar Stunden Schlaf machen wir Mädels uns mit dem Motortaxi auf ins Zentrum, um unsere leeren Mägen zu füllen. Entdecken auf gleich ein nettes Restaurant, wo wir das erste Mal in den Genuss der exotischen Früchte des Dschungels kommen. Hannah bekommt ihr Fruchtsaft leider nicht so gut, aber mein Magen hält dem ohne weiteres stand. Nachmittags fahren wir dann mit Alfredo und seinem besten Freund Jorge eine Runde Motorrad, um uns die Granja (Gut) von seiner Oma anzusehen. Das Haus liegt etwas außerhalb von Iquitos und steht verlassen. Nur in der kleinen Holzhütte nebenan wohnt eine Familie, die ein Auge auf das Haus wirft. Geplant ist zunächst dort einmal eine Nacht zu verbringen, doch da es dort weder fließend Wasser, noch Strom gibt überzeugt uns Hannah schließlich das ganze sein zu lassen. Abends gibts noch ein paar typische Coctails in einer Bar, die direkt am Ufer des Flusses Itaya liegt. Superschönes Ambiente. Am selben Abend legt die Tante von Alfredo, Celeste, mir noch die Karten. Dazu solltet ihr wissen, dass es im Dschungel-Gebiet sehr viele Menschen gibt, die an Kobolde, Geister, Seelenwanderungen etc. glauben. Die meisten können dir von ihren Erfahrungen mit diesen Erscheinungen erzählen. Andere beschäftigen sich vorwiegend mit medizinischen Pflanzen oder Drogen, die Halluzinationen und Visionen hervorrufen. Und wer mich besser kennt weiß, dass diese mystischen Erfahrungen genau das Richtige für mich sind. Bis zum letzten Tag hab ich versucht einen Schamanen zu finden, bei dem ich an einer Ayahuasa-Zeremonie teilnehmen kann. Ayahuasca ist eine Wurzel, die man zur Art der Lianen zählen kann. Aus ihr wird ein Saft geworden, der in Form von Ritualen genommen wird und Visionen hervorruft, als auch den Körper von Giftstoffen reinigt. Sehr viele Leute im Amazonasgebiet besuchen regelmäßig einen Schamanen. Leider sind diese Tage alle Schamanen ausgeflogen und so muss ich diese Erfahrung auf einen anderen Zeitpunkt verschieben. Am darauf folgenden Tag fängt es erst einmal heftig an zu regnen, was uns die restliche Zeit in Iquitos noch öfter passieren wird, da gerade die Regenzeit begonnen hat. Aber der Regen im Dschungel ist gigantisch, beeindruckend. Wie hat mir der Regen gefehlt. In Lima regnet es schließlich nie, nicht einmal ein Blitz ist zu sehen. Nach dem Regen haben wir uns dennoch entschlossen ins Schwimmbad zu gehen. Nichts besonderes, aber eine kleine Abfrischung. Wie schon in Pucallpa schwitzt man hier den ganzen Tag. Nun gut, Abends bringen wir dann Alfredos Mama zum Flughafen, da sie zurück nach Lima reist. Schnell noch etwas schick machen und schon gehts wieder auf ins Nachtleben. Finden eine tolle Bar wieder am Flussufer, wo wir den leckeren Coctails nicht widerstehen können. Dort bleiben wir bis fast 2Uhr, sodass es sich schon gar nicht mehr lohnt in die Disko zu gehen. Dennoch wollen wir uns das Noa, bekannteste Disko in Iquitos, zumindest mal kurz ansehen. Und so geht wieder eine Nacht im Dschungel vorüber. Spricht man mit den Leuten aus Iquitos erkennt man schnell, dass dort statt dem stressigen Stadtleben vielmehr feiern, Alkohol und Drogen auf der Tagesordnung steht. Aber da wir vorrangig wegen der Natur in Iquitos sind steigen wir am nächsten Tag erst einmal in ein Boot und tuckern Richtung Amazonas. Halt machen wir bei dem serpentario (Reserva, wo man verschiedene Tieren sehen kann).Schnell finde ich einen kleinen Freund, den ich bis zum Schluss nicht mehr loskrieg. Ein Babyäffchen, das es sich auf meinen Schulter gemütlich macht. Als es dann doch zu aufdringlich wird und meine Haare vernaschen will muss es dann gewaltsam von mir entfernt werden. Auf dem Rückweg sehen wir uns noch ein kleines Dorf am Amazonas an, bevor wir unter Blitz und Donner wieder den Hafen erreichen. Gehen im Anschluss noch auf den Künstlermarkt und gönnen uns zu guter letzt ein paar Kugeln Eis. Mmmh! So viele verschiedene Sorten, von denen man noch nie gehört hat. Da könnte man den ganzen Abend naschen. Aber nach zwei Megakugeln reichts dann auch. Grad dass ich noch vom Stuhl aufkomme. Am nächsten Tag ist es dann endlich mal wieder so weit. Shopping! Hannah und ich machen die Läden im Zentrum unsicher. Schließlich haben wir immer noch viel zu wenig Sommerfähnchen und die gibt es da zur genüge. Zufrieden können wir uns am Nachmittag schon ins nächste Abenteuer stürzen. Da Alfredos Papa im Kongress arbeitet, sprich Politiker ist, kommen wir in den Genuss offiziell in eine Lodge (Haus im Dschungel) eingeladen zu werden, ohne etwas dafür zu bezahlen. Im Dunkeln kommen wir drei, in Begleitung von Alfredos Cousin Hernan, im Centro de Investigaciones Allpahuayo an. Diese Lodge ist nicht, wie die meisten, ausschließlich auf Tourismus ausgerichtet, sondern dient mehr Forschungszwecken. Fast die einzigen in der Lodge stört uns keiner beim Schlafen. Den Geräuschen des Dschungel lauschend schlummern wir schließlich ein und erwachen am nächsten Tag mitten in der Natur. Haben eine kleine Küche nur für uns. Also packen wir unsere Vorräte aus und frühstücken erst einmal ausgiebig, bevor wir uns auf die Suche nach unserem Führer machen, der uns die nächsten paar Stunden durch den Dickicht des Dschungels führen wird. Gute 4 Stunden streifen wir durch die Natur, lernen die verschiedensten Pflanzen, Bäume und Insekten kennen und dürfen auch hin und wieder mal was von der Schätzen der Natur probieren. Etwas ausgehungert landen wir letztlich wieder in unserem Jeep und treten den Rückweg an. Zwei traumhafte Tage! Mit einem Gläschen Wein zu Hause stoßen wir auf unseren Kurztrip an und lassen den Tag ausklingen. Gestärkt machen wir uns bald darauf schon wieder auf den Weg in die Stadt, um unsere nächste Tour in den Dschungel zu planen. Für S./200 (ca. €45) buchen wir dann eine Lodge für eine Nacht (incl. Anreise, Essen, Übernachtung, Führer). Sonst steht heute nicht viel an. Gehen nur noch mit Julieta, Cousine von Alfredo, Sandalen kaufen und ruhen uns aus, damit wir für den nächsten Tag fit sind. Um halb 8Uhr morgens holt uns schon ein Motortaxi ab und bringt uns zur Reiseagentur, wo bereits ein Taxi auf uns wartet. Gemeinsam mit Joe, Neuseeländer, gehts auf nach Nauta. Nauta ist eine kleine Stadt, ca. 1,5h von Iquitos entfernt. Von dort aus legt das Boot zur Lodge ab. Langweilig wir die Bootsfahrt jedoch keinesfalls. Im Gegenteil. Schon bald lässt die Natur uns ihre Gewalt spüren. Anstatt wie geplant mit Delfinen und bufeos rosados (rosa Delfine) zu schwimmen fängt es ohne Erbarmen an zu stürmen. Hannah beschließt noch schnell ihren letzten Keks zu essen, bevor sie stirbt :-). Mir gefällts. Müssen zwar am Ufer anlegen, um das gröbste vorbeiziehen zu lassen, aber die Erfahrung muss man auch einmal gemacht haben. Pitschnass verkriechen wir uns unter Plastikplanen und Ponchos. Kommen aber gut in der Lodge, wos erst einmal ein lecker Mittagessen gibt. Dort lernen wir dann auch Steffen (aus Frankfurt), Rene und ihre Freundin (aus Holland) kennen. Von den Mädels kriegen wir nicht viel mit, weil sie einem anderen Reiseführer zugeteilt werden. Kriegen einen schönen Bungalow zugeteilt, mit Moskitonetzen über dem Bett, sodass uns kaum Mosquitos stechen. Trotzdem ist es wichtig die ganze Zeit Mückenschutz aufzutragen und Vitamin B-Tabletten schlucke ich auch fleißig, weil die angeblich die Insekten fernhalten. Am späten Nachmittag machen wir dann eine Dschungeltour: Luis (unser Führer), Steffen, Joe, Alfredo, ich und Pancho (Tapir, der uns wie ein Hündchen folgt; Fotos unter flickr). Hannah ist zu müde, um uns zu begleiten. Aber erst im Dunkeln entdecken wir ein paar Tierchen. Darunter Mega-Fledermäuse, Affen, eine Tarantel und ein paar Frösche und Echsen. Dschungel in der Nacht, das ist schon aufregend. Ein bisschen Schlaf und um 4.30Uhr weckt mich Luis schon wieder auf, weil ich die glorreiche Idee hatte eine Tour im Boot noch vor Sonnenaufgang zu machen. Steffen und Joe sind die einzigen, die sich uns anschließen. Leider sehen wir die Sonne nicht aufgehen, aber dafür entdecken wir ein paar Affen, Vögel und Delfine. Am Nachmittag gehen wir dann noch Piranjas angeln. Naja, ich mach sowas ja nicht. Also füllt mir Luis fleißig die Angel mit Fleisch, damit ich die hungrigen Fische füttern kann. Das hat mir dann schon wieder gefallen. Und wie gierig die kleinen Monster sind. Leider müssen wir uns dann auch schon wieder auf den Rückweg machen. Traurig! Naja, alles hat mal sein Ende. Abends sehen wir nur noch eine DVD an, besser gesagt die anderen. Nach der ganzen Aktion kann ich meine Augen nicht mehr lange aufhalten. Den Samstag lassen wir dann ruhig angehen. Hannah ist krank und ich erledige ein paar Dinge mit Alfredo. Abends gehen wir dann Coctails trinken und schließlich noch ein paar Stündchen tanzen. Und schon ist Sonntag. Die Abreise rückt näher. Nun fehlt noch das mariposario (Schmetterlingsfarm), auf die ich mich schon die ganze Zeit freue. Also steigen wir drei wieder einmal in ein Boot und schon bald darauf sind wir am Ziel. Das mariposario hat vor einigen Jahren eine Österreicherin gegründet. Dort züchtet sie aber nicht nur Schmetterlinge, sondern nimmt auch zahlreiche Tiere auf, deren Eltern erschossen worden sind, v.a. Affen. Und die Affen sind vielleicht aufdringlich. Macht aber eine riesen Spaß. Nach einer ausgiebigen Führung kehren wir nach Iquitos zurück, essen eine Kleinigkeit gönnen uns ein letztes Mal Coctails. Letzte Nacht in Iquitos. Am Montag steht dann nicht mehr viel auf dem Plan. Muss für meine Quechua-Prüfung lernen, die am Dienstag Vormittag ist. Kann mich aber so gar nicht konzentrieren. Ist aber auch gemein, in Iquitos staubtrockene Texte studieren. Verabschieden uns noch von Celeste, die mir so richtig ans Herz gewachsen ist, und lassen uns von Alfredo und Hernan zum Flughafen begleiten. Pünktlich um 20.35h starten wir unsere Rückreise. Eine Mischung aus Freude und Abschiedsschmerz. Schön unsere Freunde in Lima wieder zu sehen und gleichzeitig traurig den Dschungel zu verlassen. Ich kann euch nur eines raten. Wenn ihr einmal die Möglichkeit habt den Dschungel kennen zu lernen, lasst es euch nicht entgehen. Die Energie, die einen dort umgibt, ist einmalig.
Mittlerweile bin ich wieder in Magdalena, hab meine Prüfung mehr recht als schlecht hinter mich gebracht und freue mich, dass es hier von Tag zu Tag wärmer wird.


Dienstag, 6. November 2007

Iquitos


So, jetzt kann eigentlich nichts mehr dazwischen kommen. Die Tickets liegen bereit und am Donnerstag gehts los. Um 16:45h fliegen Hannah, ich und Alfredo mit der StarPeru nach Iquitos. Dort wartet dann schon ein volles Programm auf uns, u.a. wollen wir 1 oder 2 Nächte im Dschungel übernachten. Wird mit Sicherheit eine aufregende Reise mit vielen neuen Eindrücken und zahlreichen schönen Fotos für euch.
Am 19.11. landen wir dann gegen 20:35h wieder in Lima. 10 Tage Dschungel! Juhuhu!
Mal schauen, ob ihr mich im Anschluss wiedererkennt ;-).

Mittwoch, 31. Oktober 2007

Iquitos

Noch eine kurze Info! Iquitos ist verschoben auf den 08.11. Bis dahin bin ich in Lima.
Da bin ich wieder. Gestern morgen sind wir um 8:20h in Lima gelandet, nachdem wir eine extra Schleife drehen mussten, weil ein Hund auf der Landebahn war :-).
Nun aber mal von Anfang an.
Mittwoch: Abends schlagen wir die Zeit mit DVDs tot, da geplant ist die Nacht durchzumachen. Um 3h wird Nelson uns schon zum Flughaben fahren. Hannah haut sich um 12h schließlich doch aufs Ohr und ich machs mir kurze Zeit später in meinem Schlafsack gemütlich. Kaum im Bett klingelts an der Tür. Einmal, zweimal, dreimal. Bin ich sauer. Wer versucht um diese Zeit meinen Schlaf zu stören? Entschließe mich dann doch zur Tür zu wandeln. Vier verlorene Augen blicken mich durch unser Türgitter an: Theresia und Anna. Vier Mädels on tour, da kann man sich die chaotischen Reisevorbereitungen vorstellen, v.a. da wir uns erst einen Tag zuvor entschieden haben nach Piura zu fliegen. Nun gut, da gabs wohl ein Missverständnis und wir haben abgemacht uns bei Hannah und mir zu treffen. Mit schlafen ist nun jedenfalls nichts mehr. Also warten wir bis Nelson uns abholt.
Donnerstag: Am Flughafen geht dann alles ganz schnell und problemlos. Um 4:50h sitzen wir auch schon im LAN-Flieger. Etwa 1h später landen wir wohlbehalten und etwas übernächtigt in Piura. Luis war so nett seinen Papa in Piura zu bitten uns vom Flughafen abzuholen und zu einer Busagentur zu bringen. Wie versprochen wartet Señor Vichy vorm Flughafen mit seinem weißen Käfer :-). Nach einer kleinen Stadtrundfahrt landen wir bei Eppo (Busunternehmen) und kaufen unsere Tickets nach Máncora. Drei weitere Stunden Fahrt. Schön langsam wird es immer heißer, sodass wir unsere Vliessachen nach und nach in den Koffer packen können. Kaum in Máncora angekommen haben wir auch schon eine Unterkunft gefunden. S./10 (2,50 Euro) die Nacht pro Person. Ist ein 4er-Zimmer mit einem relativ neuen Bad. Zwar kein Luxus, aber den suchen wir hier ja auch nicht. Da der Strand nur wenige Meter vom der Hospedaje entfernt ist gönnen wir uns dort erst einmal was zu essen, um wieder etwas zu Kräften zu kommen. Leider ist uns die Sonne am ersten Tag nicht so wohlgestimmt und verschwindet schon um 14h. Naja, dann gehen wir eben auf Erkundungs- und Shoppingtour. So verbummeln wir den Donnerstag und fallen um 19h totmüde ins Bett.
Freitag: Der Tag beginnt mit einem ausgiebigen Strandfrühstück. Im Anschluss suchen wir uns ein gemütliches Plätzchen am Strand. Máncora ist das Surferparadies in Peru und das kann einem auch nicht entgehen. Am Dienstag wird hier der Campeonato starten. Das ist die Frauen-WM im Surfen und da sind die ersten natürlich schon früher zum trainieren gekommen. Zunächst legen wir uns relativ nah ans Wasser und durch den ständigen kühlen Wind spüren wir die Hitze kaum. Erst als wir uns weiter vom Meer entfernen wird uns plötzlich die Intensität der Sonne bewusst. Naja, zu spät. Sind schon ziemlich verkokelt. Würd sagen, dass es mich eindeutig am heftigsten erwischt hat. Theresia hat sich mit ihrem Vliespulli an den Strand gelegt, weil sie noch krank ist und Anna scheint bei weitem die beste Sonnencreme gehabt zu haben. Hannah hat einen ganz roten Kopf auf und ich hab mich farblich den zahlreichen Krebsen am Ufer angepasst. Kaffee trinken, bummeln, am Strand spazieren gehen und schon ist der zweite Tag wieder vorbei.
Samstag: Heute muss der Strand länger auf uns warten. Ewig suchen wir leichte Leinenkleidung für mich, die mich vor der Sonne schützen soll. So kann ich auf keinen Fall wieder ans Meer. Mittags bin ich dann endlich neu eingekleidet und wir beschließen an der Küste entlang nach Costa Blanca zu spazieren. Costa Blanca hat uns Eduardo empfohlen, weil bei diesem Hotel der schönste Strandabschnitt sein soll. Täschchen gepackt machen wir uns auf den Weg. Weit kommen wir aber nicht, weil Hannah auf irgendetwas steigt, das ihr in den Fuß beißt. Der Fuß schwillt an und wir betten ihn auf einen kleinen Sandberg. Geduldig warten wir bis es Hannah wieder besser geht und starten dann den zweiten Anlauf. Dieses Mal macht uns aber die Flut einen Strich durch die Rechnung und wir drehen bald wieder um. Noch ein schönes Abendessen, ein Gläschen Wein mit Hannah und Tag Nr. 3 ist vorüber.
Sonntag: Bei Frühstück beschließen wir getrennte Wege zu gehen. Während Anna und Theresia Máncora unsicher machen, nehmen wir da nächste Motortaxi nach Vichayito zum Hotel Costa Blanca. Wow! Wahnsinnsstrand! Strohschirme und Palmen, die Schatten spenden. So ist es gleich viel angenehmer, als in der prallen Sonne in Máncora. Also schnappen wir uns die erstbeste Palme und lauschen dem Meeresrauschen. Ein kurze Abfrischung und dann verschwindet Hannah erst einmal für ein Weilchen, um sich im Hotel was zum Essen zu organisieren. Dass sie dort gleich einen neuen Freund gefunden hat wird spätestens klar, als ein Kellner des Hotels kurze Zeit später zwei Bierchen für uns an den Strand liefert. Bald darauf kommt Richard, Hannahs neue Bekanntschaft, dann persönlich vorbei. Also ratschen wir ein Weilchen und nachdem Hannah immer wieder das tolle Hotel lobt, bietet er uns an die Nacht über hier zu bleiben. Zunächst noch sehr skeptisch funken wir letztlich doch die Mädels an und kurz darauf stehen sie mit Sack und Pack vor dem Hotel. Komisch kommt uns das alles schon vor, als wir auf Kosten des Hauses bestellen können, was wir wollen und eine Luxussuite mit Strandblick zugewiesen bekommen, ohne auch nur einen Cent zu zahlen. Aber gut, das Angebot bekommt man nur einmal und beschließen die Chance anzunehmen. Also essen wir mal so richtig gut, genießen den Ausblick aufs Meer und lassen uns Abends von der starken Brandung in den Schlaf wiegen.
Montag: Um 5h klingelt dann der erste Wecker, da uns gesagt wurde, dass man um diese Zeit den Sonnenaufgang sehen kann und kurz darauf Wale zu sehen seien. Noch ganz schlaftrunken wandeln wir ins Freie, setzen uns auf einen Liegestuhl und warten und warten. Keine Sonne :-(. Pech gehabt. Also gehen wir auf Waljagd. Schon bald entdecken wir was. Da rührt sich doch was. Das müssen zwei Wale sein. Schießen ein Foto nach dem anderen und warten bis sie zum Sprung in die Lüfte ansetzen. Vergeblich! Nix passiert. Also drehen wir um, immer noch im Glauben Wale entdeckt zu haben. Kaum zurück am Zimmer treffen wir Richard, der uns gleich einmal kräftig desillusioniert. Unsere zwei Blauwale entpuppen sich als zwei große Steine. Ob wir nun tatsächlich wo einen Wal entdeckt haben wissen nur die Sterne. Einige Wasserunebenheiten deuten darauf hin, aber sicher bin ich mir da nicht mehr. Nun gut, jedenfalls ist der kleine Hunger mittlerweile wieder da und wir gehen gemütlich frühstücken. Im Anschluss wird uns noch Obstsalat an den Strand geliefert. So ein Luxus! Anna und ich gehen noch ausgiebig auf Fototour und dann ist unsere Zeit in Vichayito auch schon vorüber. Gegen Mittag packen wir unsere Sachen, verabschieden uns von Richard und brettern mit zwei Motortaxis wieder zurück nach Máncora. Zum Abschluss gönnen wir uns noch unseren lang ersehnten Apfelstrudeln in "Angela´s Place", einem vegetarischen Restaurant, dessen Besitzerin angeblich eine Österreicherin ist. Nicht schlecht, aber zu Hause gibts einen besseren. Am frühen Nachmittag (15h) steigen wir wieder in einen Reisebus und verlassen das Strandleben in Máncora. Irgendwie traurig ist das schon. Gerade wo sich die Haut an die Sonne gewöhnt und es Theresia wieder besser geht müssen wir wieder abreisen. Aber so ist das nun einmal. In Piura wartet jedenfalls schon wieder der Papa von Luis auf uns. Bringt uns gleich zu sich nach Hause und bietet uns an die Nacht bei ihm zu verbringen. Da lassen wir uns nicht lange bitten. Legen schnell unsere Sachen ab, begrüßen Katrina (Hund) und bringen Hannah zu einem Hotel in der Nähe, da sie unbedingt noch gemütlich duschen will und bei Luis´ Papa momentan nur eingeschränkt die Möglichkeit dazu besteht. Nach einem gemütlichen Abendessen in Piura machen wir uns dann wieder auf den Weg zu unserer Unterkunft. Schließlich ist unser Rückflug schon um 6:50h und dafür sollten wir bereits um 5h auf den Beinen sein. Leider ist für Hannah der Abend nicht so glücklich verlaufen, da sie entdeckt hat, dass ihr 50 Sol - Schein eine Fälschung und somit wertlos ist. Also heißt es künftig noch besser die Scheine überprüfen, da Falschgeld hier ein weit verbreitetes Phänomen ist.
Dienstag: Señor Vichy hat schon den Kaffee für uns aufgesetzt und so brauchen wir nichts weiter machen, als ein paar Kekse zu frühstücken und im Anschluss in den Käfer zu steigen. Überpünktlich sind wir am Flughafen und schon kurz darauf wieder im Flieger.
Ja und da sind wir dann auch schon wieder in Lima. Nelson holt uns ab und bringt uns erst einmal nach Hause. Schnell die Sachen abstellen und auf zur Uni. So schnell ist man in das Leben hier integriert und muss sich mit Hilfe der Fotos unseren Kurztrip erst einmal wieder in Erinnerung rufen. Hab dann gleich das Ergebnis meiner Quechua-Zwischenprüfung erfahren. 19 von 20 Punkten, das entspricht der Note 1 :-). Na, da sagt ihr nix mehr, oder? So viel ich auch unterwegs bin und so wenig ich auch lerne, aber das Ergebnis lässt sich sehen.
Heute ist Halloween wie ihr wisst. Hier wird das schon gefeiert. Also werden wir Abends mal Lima unsicher machen und schauen, was sich uns so alles bietet. Jedenfalls beende ich hiermit meinen Reisebericht, da ich in 15 Minuten schon wieder los muss. Das Fitnessstudio wartet schon. Hab eine neue Rutina (Fitnessplan, der mir sagt, an welchen Geräten ich trainieren soll) und das kann ganz schön anstrengend werden. Ihr hört von mir.

Mittwoch, 24. Oktober 2007

Morgen gehts nach Máncora


Morgen um kurz vor 5 Uhr morgens fliegen wir (Anna, Hannah, Theresia und ich) nach Piura. Das ist ein Stadt im Norden von Peru, nahe Ecuador. Von dort aus nehmen wir dann einen Bus nach Máncora, wo die schönsten Strände Perus sind. Nachdem ich heute mein erstes Prüfungsergebnis gekriegt hab (richtig gut), hab ich mir ein bisschen Urlaub auch verdient :-).

Kurz und gut, in Máncora sind wir bis Montag Abend und bleiben dann noch eine Nacht in Piura, bevor wir am Dienstag Abend die Rückreise antreten.

Hoffe, dass ich vor Iquitos noch dazu komme euch einen neuen Blog reinzustellen. Aber auf jeden Fall meld ich mich kurz, sobald ich wieder in Lima bin. Das Datum für Iquitos steht noch nicht so ganz. Wies ausschaut fliegen wir am 1.11.

Wünsch euch eine schöne Woche und ich lass von mir hören.

Bussi

Dienstag, 9. Oktober 2007

Zurück aus dem Zentral-Urwald Perus



So, jetzt muss ich die Eindrücke der letzten Tage erst einmal verarbeiten. Soeben hab ich mir einen Teil der fast 500 Fotos angeschaut, die wir zu viert aufgenommen haben. Es wird allerdings noch ein paar Tage dauern, bis ihr sie zu sehen bekommt, weil ich erst die schönsten auswählen will.

Jetzt aber mal von Anfang an :-)

Am Donnerstag Mittag treffen Anna, Carlos, Gustavo und ich uns bei dem Reiseunternehmen in La Victoria (Lima), um uns auf den Weg in den Dschungel zu machen. Der Bus ist nicht, wie abgemacht, mit Halbbett und zwei Etagen, hat dafür aber auch weniger gekostet. 25Soles (ca. 7,50 Euro) für einen schlichten Bus ohne Klo. Kann mir erst gar nicht vorstellen, wie ichs so lange ohne WC aushalten soll, aber es geht alles. Machen nach einigen Stunden mal ne Pause, so dass es diesbezüglich keine Probleme gibt. Eine schwache Blase sollte man allerdings nicht haben. Von den äußersten Randbezirken in Lima gehts ab Richtung Gebirge, bis wir bei 4800m auf dem höchsten Punkt unserer Tour angelangt sind. Zum Glück hat keiner Atembeschwerden, somit können wir alle die gigantische Aussicht aus dem Bus genießen. Schließlich verdichtet sich das Landschaftsbild immer mehr und am frühen Abend erreichen wir nach gut 9,5h Fahrt wohlbehalten La Merced. Dort ändern wir unsere Pläne aus Sicherheitsgründen und fahren nicht, wie geplant, weiter nach Oxapampa, sondern nehmen uns stattdessen eine Unterkunft vor Ort. Schon im Bus wurde uns davon abgeraten im Dunkeln weiterzufahren. Gut, die Einheimischen werdens schon wissen. Gehen nur noch gemütlich was essen hauen uns dann aufs Ohr. Um 4:30h müssen wir dann auch schon wieder raus, um den ersten Bus nach Oxapampa zu erwischen. Und die Reise geht weiter. Auf einem abenteuerlichen Weg brettern wir gute 3 Stunden nach Oxapampa. Endlich angekommen düsen wir mit einem Motortaxi zu unserem reservierten Bungalow. Naja, düsen ist gut. Das Motortaxi von Anna und mir hat schon bald keinen Sprit mehr und so darf unser Fahrer uns zum Ziel schieben. Erzählt uns auf dem Weg was von David und Goliath und meint er sei so stark wie Goliath, als wir ihm unsere Hilfe anbieten wollen :-). Beim Bungalow angelangt entscheidet sich schnell, dass wir dort nicht bleiben werden. Ziemlich teuer für peruanische Verhältnisse und in Oxapampa gibt es auch nicht wirklich viel zu tun. Nach einem ausgiebigen Frühstück packen wir somit wieder unsere Sachen und setzen uns in den nächsten Micro (Bus) nach Pozuzo. Weitere 3 Stunden Fahrt. Mittlerweile sind wir schon von oben bis unten eingestaubt, weil durch das offene Fenster permanent Staub hereingewirbelt wird. In Pozuzo (deutsch-österreichische Kolonie) fühlen Anna und ich uns erst einmal ziemlich komisch. Peruaner mit blauen und grünen Augen, Kinder, die Deutsche sein könnten. Häuser, die der heimischen Architektur in nichts nachstehen und zudem auch noch ein Mischmasch aus Schlagermusik und peruanischen Klängen. Unheimlich sag ich euch. 10.000km von zu Hause weg, mitten im Dschungel und dann fühlst du dich plötzlich wie in Deutschland vor einigen Jahrzehnten. Als hättest du dich in eine Zeitmaschine gesetzt. Schnell finden wir eine schöne Unterkunft. Bei der Tirolerin Maria Egg, einer alten Dame, deren Ururgroßeltern zu den ersten Bewohnern von Pozuzo zählten, finden wir einen schönen Bungalow, den wir auch gleich beziehen. Fürs Frühstück verspricht sie uns einen Bananenstrudel und in ihrem tiroler Dialekt erzählt sie uns ihre Lebensgeschichte. Abends schleichen wir noch ein wenig durch das Dorf und schließen den Tag mit einer leckeren Pizza und Maracuya-Coctails in Marias kleinem Restaurant ab. Alleine schlendere ich noch eine Weile durch das Anwesen von Maria, um der Natur zu lauschen und die frische Luft des Dschungels zu genießen. Ein kleines Paradies. Am nächsten Tag sehen wir uns das Museum von Pozuzo an. Zwei Peruanerinnen in tiroler Tracht führen uns durch die Ausstellung und gewähren uns einen Eindruck in die Geschichte der Kolonie. Meine interessanteste Entdeckung: Zu den ersten Einwanderern zählten auch ein paar Leute aus Rosenheim, Kolbermoor und Aibling :-). Unglaublich! Wie im falschen Film. Da werd ich wohl mal im Archiv in Rosenheim auf die Suche gehen. Da Pozuzo nicht allzu groß ist und wir noch einige Pläne haben, machen wir uns Mittags auf den Rückweg nach La Merced. Zuvor halten wir aber noch an einer Catarata. Eine Catarata ist eine Art Oase mit Lianen, Wasserfall und kleinen Naturbecken, in denen man baden kann. Wow, was für ein Feeling. Wir sind die einzigen Touristen, um uns herum nur ein paar einheimische Kinder und sonst Natur pur. Nach einer ausgiebigen Abfrischung gönnen wir uns dann einen Bananenstrudel. Lecker, lecker. Und auf mich wartet noch ein kleines Abenteuer. Kaum dass ich mich verseh packt mich ein kleines Mädchen am Arm und schleppt mich zu einer Art Affenschaukel. Und schon krieg ich einen Gurt angelegt, um mich einige Sekunden später wie Jane durch die Luft zu schwingen. Nervenkitzel pur! So ein Spaß! Jetzt hab ich zwar ein paar Blutergüsse am Oberschenkel, aber der Spaß wars auf jeden Fall wert. Ja und dann kommt der Regen. Etwas verunsichert, ob wir bei nassen Straßen überhaupt fahren sollen, entschließen wir uns letztlich doch dazu das Risiko in Kauf zu nehmen. Und schon gehts weiter. Abends sind wir dann wieder in La Merced und suchen eine Unterkunft. Leider gestaltet sich das nicht ganz so einfach wie erwartet. Wegen dem Feiertag am Montag sind Leute von allen Ecken angereist und waren bereits schneller wie wir. Die ersten Unterkünfte, die wir uns ansehen gleichen mehr einer Knastzelle als allem anderen. Doch wir haben Glück. Schließlich finden wir doch zwei Zimmer, die so einigermaßen ok sind. Duschen will ich da zwar nicht und auf die Toiletten kann ich auch ganz gut verzichten, aber sonst passts schon. Kurz frisch gemacht und dann gibts endlich mal wieder was zu essen. Entdecken ein ganz nettes Lokal, wo lecker Fruchtsäfte und Obstsalate angeboten werden. Das soll dann auch unser Stammlokal für die verbleibende Zeit werden. Abends hauen sich Anna und ich dann ziemlich zeitig aufs Ohr, während die Jungs noch ein wenig die Stadt unsicher machen. Am Sonntag dann endlich die geplante Tour nach Perené. Unser Reiseführer: ein dreizehnjähriger Peruaner, den wir Choclito (Maiskölbchen) nennen. Und mit seinem gelben T-Shirt gleicht er auch wirklich einem kleinen dicken Maiskölbchen :-). Nein, damit wollen wir ihn keineswegs beleidigen. Ganz im Gegenteil. Er hat unsere Reisegruppe Banda de Choclito genannt (Gruppe vom Maiskölbchen) und somit ist er der Choclito. Ein richtig süßer kleiner Kerl, der schon mit 10 Jahren angefangen hat als Reiseführer zu arbeiten. Und ich muss ganz ehrlich sagen, dass hätte ich bei weitem nicht so gut hingekriegt. Also gings mit Choclito los Richtung Fluss. Von dort aus konnte man sehr gut den Indio Dormido (schlafender Indianer) sehen. Das ist ein Berg, der aussieht wie ein schlafender Mann. Beeindruckend! Nach einem kurzen Spaziergang heißt es dann Mückenschutz auftragen und ab zum nächsten Ausflugsziel. Schließlich landen wir bei einem Indianerstamm, den Ashaninkas.
Dort werden wir in die dortige Tanzkunst einwiesen und bummeln im Anschluss noch ein wenig durch die zahlreichen Stände, welche deutlich machen, wie sehr sich der Stamm bereits auf den Tourismus eingestellt hat. Noch eine Ananas als Wegstärkung und schon gehts weiter. Die nächste Catarata wartet schon. Nicht so ruhig wie die erste, weil einfach viel zu viele Touristen da sind, aber dennoch wunderschön. Machs mir gleich einmal unter einem Wasserfall gemütlich, was man im Anschluss an meinem roten Rücken sehen kann. Trotzdem ich normalerweise sehr beliebt bin bei den Mücken sticht mit nicht eine Mosquito in der Catarata. Glück gehabt. Und schon ist der Hunger wieder zurück. Kauf mir eine Kokosnuss und schlürf schnell meine Milch aus. Doch wie krieg ich die Kokosnuss jetzt auf?! Frag an einem Stand nach einem Messer und dann krieg ich gleich eine halbe Machete in die Hand. Damit gehts wenigstens schnell auf :-). Schauen uns noch schnell eine weitere Catarata an und setzen dann unsere Reise fort. Anna und ich haben mittlerweile schon lauter Beulen am Kopf, weil wir wie abgesprochen immer gleichzeitig gegen die Rückschreibe des Busses knallen, wenn wir wieder durch ein Schlagloch brausen. Naja, ich sag nur soviel, die Busse, die da rumfahren wären in Deutschland schon lange auf dem Schrottplatz. Anna tropft der Rost von der Decke auf die Schulter, mein Hintern ist von der drahtigen Bank schon ganz durchgeprügelt und Pause wird dann eingelegt, wenn der Bus eine Platten hat :-). Das ist Abenteuer! Weiter gehts zum Mittagessen in ein angeblich super Restaurant. Sieht auch auf den ersten Blick nicht schlecht aus. Nur leider haben wir Mädels immer das Glück entweder ziemlich spät unser Essen zu kriegen oder gar nicht. Dieses Mal leider gar nicht. Also gehen wir uns abwechselnd beschweren und als wir merken, dass wir nichts erreichen sträunern wir durch das Dorf auf der Suche nach etwas Essbaren. Immerhin finden wir ein paar Kekse. Nun gut, muss reichen bis zum Abendessen. Mit einer kleinen Bootsfahrt nahe dem Restaurant schließen wir unsere Tour dann schon fast ab. Im Dunkeln machen wir uns auf zur letzten Station. Choclito erzählt uns Gruselgeschichten, die uns aber eher die Augen zufallen lassen. Erst als er anfängt Spielchen mit uns zu spielen sind wir wieder voll dabei. So vergeht die Zeit schnell und schon sind wir an einer Art Lagerhalle angelangt wo man Kaffee und alles was mit Kaffee zu tun hat kaufen kann. Wir entschließen uns aber lediglich dazu alles zu probieren, was an Likör-Kostproben angeboten wird, um den Kaffee an einem weniger touristischen Ort zu kaufen. Der Kaffee von La Merced wurde letztes Jahr als der beste Kaffee weltweit ausgezeichnet. Und schon ist der Tag wieder fast vorüber. Da man ja zumindest einmal das Nachtleben vor Ort kennen lernen muss, fahren wir mit dem Motortaxi zu einer etwas abgelegenen Disco, wo sich, wies aussieht, alles trifft was irgendwie aus der Gegend kommt. Um ca. 3h ist dann aber Schluss und wir schwingen uns ins Bett. Schließlich ist die Rückreise nun nicht mehr weit weg und wir wollen früh aufstehen, um noch ein paar Einkäufe zu erledigen. Das machen wir dann auch noch am Montag morgen. Claro sinds bloß wir Mädels, die letztlich aufgepackt bis obenhin wieder aus dem Markt rauskommen. Kaffee, Obst und was sonst eben noch so hergeht.... Ein bisschen wehmütig steigen wir wieder in den Bus. Ich zumindest. Der Bus ist jedenfalls schon einmal schöner, als der bei der Anreise. Ein Kloo hat er aber leider wieder nicht. Nach 5 Stunden bringen wir den Busfahrer dann auch endlich mal so weit eine Pinkelpause einzulegen. Anna und ich habens doch tatsächlich geschafft, beinahe die gesamten 9 Stunden Fahrt zu ratschen. Aber so lernt man sich eben besser kennen :-). Mein Quechua-Buch hab ich ja zumindest schon mal auf dem Schoß gehabt. Leider war der Aufwand es zu öffnen zu groß. Kaum erreichen wir Lima gehts auch schon wieder mit der Huperei und dem Chaos auf den Straßen los. Da fühlt man sich doch gleich wieder heimisch ;-). Erst einmal brettern wir verkehrt herum durch eine Einbahnstraße, wobei sämtlich Straßensperren mitgenommen werden. Die Polizei sieht alles, aber normal, keiner sagt was. Im Anschluss taucht plötzlich ein Hund vor dem Bus auf. Mir, wo ich mir grad den Platz an der Frontscheibe ergattert hab, bleibt fast das Herz stehen. Ob der Hund noch rechtzeitig ausweichen kann, kann ich leider nicht sehen. Ich hoffe das Beste. Um 21h hat der Nervenkitzel dann ein Ende und wir kommen beim Reiseunternehmen in Lima an.

Soviel zu meiner Reise. Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Eindruck vom Zentral-Urwald Perus vermitteln, auch wenn es mir nie gelingen wird euch die Bilder, die ich gesehen hab, auch nur annähernd nahe zu bringen :-(.

Jetzt aber genug. Schließlich folgt schon bald der nächste Reisebericht, dann aus Iquitos :-).

Bussiiiii

Donnerstag, 4. Oktober 2007

Wieder im Dschungel

Hallo Ihr Lieben!

Es ist wieder soweit. Ich verreise. Um 11Uhr fahren Anna, ich, Gustavo und Carlos zunächst Richtung Anden, die wir dann auf über 4800m überqueren. Trink grad meinen Coca-Tee und Anna hat uns auch einen Vorrat Sorochin (Mittel gegen Höhenkrankheit) organisiert. Mal schaun wie mir die Höhenluft bekommt. Nach ca. 8 Stunden kommen wir in La Merced an. La Merced gehört zur Region Oxapampa und Oxapampa wiederum wurde von Deutschen und Österreichern vor einigen Jahrzehnten gegründet. Bis vor wenigen Jahren war die deutsche Kolonie noch abgeschlossen von der Außenwelt, doch mittlerweile zieht es immer mehr Touristen in das Dschungelgebiet, da dort nach wie vor Traditionen wie Tracht und Volksmusik hochgehalten werden.

Nun gut, kurz noch zu dem weiteren Plan. Am frühen Abend kommen wir wie gesagt in La Merced an und überlegen uns vor Ort, ob wir uns die 2stündige Taxifahrt nach Oxapampa noch antun, oder die Nacht lieber am Ankunftsort verbringen. Die Tage darauf wollen wir uns dann Pozuzo (deutsches Dorf) und die Gegend um La Merced ansehen. Angeblich wird dort der beste Kaffee weit und breit angebaut. Mmmh!

Ich freu mich schon so. Das Klima ist wie in Pucallpa und somit kann ich nochmal so richtig Sonne tanken.

Ich traus mich ja gar nicht sagen, aber die Woche drauf flieg ich mit Hannah nach Iquitos (Amazonasgebiet), aber zwischendrin hab ich noch eine wichtige Klausur. Nicht dass ihr meint jetzt studier ich gar nicht mehr ;-).

Meld mich sobald ich wieder im Nebelloch Lima gelandet bin.

Bussssssi

Dienstag, 25. September 2007











Gestern morgen bin ich wieder gut in Lima angekommen. Und schon schleicht die Kälte wieder in jeden Knochen. Nein, ich will mich nicht beklagen, hab mich schließlich schon wieder auf unser Zuhause in Magdalena gefreut.
Am Mittwoch Abend sind Hannah und ich in Begleitung von Gustavo und Eduardo mit dem Bus nach Huaraz aufgebrochen. Nach ca. 8 Stunden waren wir dann am Ziel. Schlafen konnte ich trotz semi-cama (Halb-Bett) jedoch nur wenig, weshalb wir Mädels uns mit Gaudy erst einmal auf den Weg nach Carhuaz (Stadt in der Provinz Ancash) zu dem Haus ihres Onkels gemacht haben, um noch ein wenig zu schlummern. Haben gleich unser eigenes kleines Reich zugewiesen gekriegt, mit Blick auf die Hühner, welche direkt vor dem Fenster für Unterhaltung sorgten :-).
Da es in Carhuaz nur bis 17h Wasser gibt sind wir noch schnell unter die Dusche gesprungen, bevor wir uns auf den Weg zu Gaudy´s Tanten gemacht haben. Almuerzo (wie Mittagessen bei uns, nur etwas später), erste Huayno-Tanzversuche (traditioneller Tanz in den Anden) als Vorbereitung für die darauf folgende Prozession durch die Stadt. Allen voran ein Stier, welcher dem Mayordomo (derjenige, welcher in diesem Jahr das gesamte Fest "Virgen de las Mercedes" austrägt) als Spende überbracht wird. Das jeweilige Grüppchen, welches sich zur Anhängerschaft des Spenders zählt tanzt hinter der Opfergabe her und so dreht man ein paar Runden um den Plaza de Armas (Zentrum der Stadt) bis man schließlich in das Haus des Mayordomo einkehrt. Dort wird dann erneut gespeist und getanzt. Müde von der Fahrt und geschwächt von dem Höhenunterschied (Carhuaz liegt auf 2638m) ziehen wir uns aber schon bald zurück. Wollen schließlich fit sein für den morgigen Tag.
Am Freitag treffen wir uns um 10h mit den Jungs in Carhuaz und starten unsere erste geplante Tour. Mit dem Bus fahren wir Richtung Norden. Zunächst gelangen wir nach nach Yungay, ein kleines Dorf, das durch das Erbeben 1970 komplett zerstört wurde und bei dem etwa 16.000 Menschen ihr Leben verloren haben. Heute noch zu sehen ist lediglich eine Nachbildung der Dorfkirche und ein Friedhof oberhalb des Tales.
Weiter fahren wir Richtung Parque Nacional Huascarán (ein Naturpark unterhalb des höchsten Berges von Peru). Eingeschlossen von der Cordillera Negra (schwarzer Gebirgszug) und der Cordillera Blanca (weißer Gebirgszug) folgen wir unserem Weg. Am Park angelangt packen wir uns in wärmere Kleidung, um gegen die Kälte gerüstet zu sein. Mittlerweile sind wir auf einer Höhe von 3850m angelangt und die Luft wird schon dünner. Hannah verzichtet auf die Bootsfahrt auf dem See, welcher durch seine türkise Farbe einer Oase ähnelt. Nur eine kleine Runde drehen wir auf See, gerade so lange, um nicht völlig durchnässt wieder am Steg anzulegen. Doch schon bald hört der Regen wieder auf und wir kaufen uns eine Kleinigkeit zu essen. Unseren Aufenthalt in dem Park schließen wir mit einer Tasse Coca-Tee ab. Der erste frische Coca-Tee. Schmeckt nicht schlecht und die Wirkung lässt nicht lange auf sich warten :-). Leider war die Zeit in dem Park, welcher von der UNESCO aufgrund seiner Artenvielfalt an Fauna und Flora zum Biosphärenreservat erklärt wurde, viel zu kurz. Doch für einen kleinen Eindruck der atemberaubenden Natur hat es schon gereicht.
Auf dem Rückweg machen wir noch in Caraz, einem weiteren Dorf der Provinz Ancash (dazu zählt auch Huaraz und Carhuaz), Halt. Nach einem ausgiebigen Mittagessen kaufen wir noch ein paar Süßigkeiten ein. Caraz ist bekannt für seine süßen Leckereien. Nach meinen Geschmack ist das meiste zu süß, aber ich weiß schon für wen das genau das Richtige ist. Oder an wen denkst du da, Alex? :-)
Gegen 20h wieder am Ausgangspunkt angelangt packen wir schnell ein Täschchen und fahren mit dem Taxi nach Huaraz, um dort die Nacht zu verbringen. Die Jungs haben schon am Tag zuvor ein tolles kleines Hotel ausgekundschaftet und so bekommen Hannah und ich ein riesiges Dreibettzimmer mit Blick auf die Berge und die Stadt. Luxus! Den Luxus können wir aber auch gut brauchen, vor allem Hannah, welche den folgenden Tag im Bett verbringen wird. Abends gehen wir noch tanzen in eine superschöne Disco, doch leider geht es Hannah dort bereits immer schlechter. Am nächsten Morgen ist nichts mehr zu machen, Hannah scheint die sorroche (Höhenkrankheit) erwischt zu haben. Immerhin liegt Huaraz auf 3100m. Also versorgen wir sie mit allem Notwendigen und machen uns zu dritt auf die Suche nach unserem Bus Richtung Chavín. Leider sind wir zu spät dran und der lang ersehnte Ausflug zu einer von Perus ältesten Kulturen fällt ins Wasser :-(. Etwas geknickt, aber dennoch erleichtert kehren wir ins Hotel zurück. Denn auch mir geht es nicht gut. Viel zu wenig Schlaf und dazu war ich auch noch so schlau und hab trotz aller gut gemeinter Ratschläge Leitungswasser getrunken. In Carhuaz wäre das auch in Ordnung, in Huaraz jedoch nicht, wie ich im Nachhinein erfahren haben. Naja, möcht mich jetzt nicht beklagen, das ist eben der Preis, den man für seine Nachlässigkeit bezahlen muss. Nach ein paar Stunden Schlaf bin ich dann wieder mit Gustavo losgetigert, um für Hannah Tee und Suppe zu organisieren. Gar kein leichtes Unterfangen, aber wir hatten Glück. Nachdem wir uns noch die Stadt und den Markt angeschaut haben sind Hannah und ich Abends nach Carhuaz zu unserer Gastfamilie zurückgekehrt. Und da man sich schließlich nicht aus allem heraushalten kann, haben wir noch einen kurzen Abstecher auf das Fest beim Mayordomo gemacht (ins Carhuaz wird vom 16.09.-02.10. gefeiert). Zuhause noch eine kleine Unterhaltung mit Consuelo (Tante von Gaudy, welche ich am Donnerstag in Lima wieder treffen werde) und ab ins Bett. Ja, und schon ist meine Zeit in den Anden beinahe wieder vorbei. Eduardo macht sich noch am Abend auf den Heimweg und am Sonntag machen wir drei Zurückgebliebenen noch Carhuaz unsicher. Kaufen ein bisschen ein, essen nochmal ganz gemütlich mit Gaudy´s Familie und landen Abends letztlich wieder in Huaraz. Dort besuchen wir noch die Nachbarn von Nik´s Familie (Nik und Nelson kommen aus Huaraz), trinken gemütlich einen Tee und warten auf unseren Bus. Schon jetzt bin ich froh, dass Hannah mich überzeugen konnte einen Bus mit Betten zu nehmen. Fühl mich miserabel, in Einzelheiten werde ich das jetzt jedoch nicht darstellen. Froh um 23h endlich im Bus zu sein, schlafe ich trotz Luxusplatz direkt an der Front, schnell ein und wache vor 5h morgens nicht mehr auf. Und schon sind wir wieder da :-).
Und jetzt sitze ich in meinem Zimmer und drücke mich erfolgreich vom Lernen. Was wir in den Anden an Sonne hatte habe ich nun wieder gehen die Kälte in Lima eingetauscht. Aber so ist das Leben, oder? Ein ständiger Wechsel!
Jetzt aber genug zu meiner Reise in die Anden. Alles in allem hab ich die Zeit genossen, viele neue Eindrücke gesammelt und ein ganz anderes Leben kennen gelernt. Ruhe (bis auf die Feuerwerkskörper, welche von morgens bis abends in Carhuaz zum feiern aufgerufen haben), Natur in welche Richtung man auch blickt, Frauen in ihrer traditionellen Kleidung und teils nur dem Quechua (indigene Sprache) mächtig und vor allem eine Abgeschottetheit, welche einen krassen Kontrast zum Trubel in Lima bildet.
Weitere Ausflüge sind schon geplant :-).

Sonntag, 16. September 2007

Zurück in Lima


Bin wieder zurück in Lima! Am Freitag um 13:30h bin ich wieder hier gelandet. Von der Sonne in den Nebel, aber es hat sogar ein wenig die Sonne hier geschienen.

Werd versuchen euch in wenigen Worten von meiner Woche in Pucallpa zu erzählen. Am Freitag bin ich nach einer Stunde Flug mit Gaudy in Pucallpa angekommen. Bei Aussteigen aus dem Flugzeug musste ich erst einmal nach Luft schnappen, so extrem ist die Hitze dort. Gaudy´s Stiefmutter, Elena, hat uns dort empfangen und mich gleich mal mit typisch tropischen Leckereien verwöhnt. Nachmittags sind wir dann mit Gaudy´s Papa, Norman, zum Essen gegangen. Hab gleich einen Haufen super netter Leute kennen gelernt. Und im Anschluss war erst einmal Klamotten kaufen angesagt. Mit meinen Wintersachen hätte ich dort nicht lange überlebt. Wer noch nie im Dschungel war kann sich die Hitze dort nicht vorstellen. Man schwitzt den ganzen Tag, muss mindestens dreimal täglich unter die kalte Dusche springen und es hat das ganze Jahr um die 35 Grad. Hab noch nie in meinem Leben so geschwitzt und wer mich kennt weiß, dass ich normalerweise nie so richtig schwitze. Aber gut tut die Hitze. Viel angenehmer als die schleichende Kälte in Lima.

Abends sind wir mit zwei Freunden tropische Fruchtcoctails trinken gegangen und im Anschluss in eine Disko. Karibikfeeling! Das schöne an den Diskos in Peru ist, dass man Leute aus allen Altersgruppen trifft. Sogar einige ehemalige Professoren sind Gaudy über den Weg gelaufen.
Zum Essen in Pucallpa kann ich nur sagen: Mmmhh! Es gibt nochmal mehr Früchte als in Lima, Früchte die einmalig für den Dschungel sind und die teils bis nach Japan exportiert werden. Eine typische Frucht ist zum Beispiel die aguaje. Man sagt, dass sie viele weibliche Hormone hat, weshalb die Frauen dort eine große Anziehungskraft auf die Männer haben. Kam mir auch wirklich so vor :-). Hab so viel gegessen die Woche über, dass ich in Lima erst einmal ein wenig fasten darf. Also Sorgen, ich als Vegetarier könnte verhungern, braucht ihr euch keine machen.
Pucallpa an sich ist eine nicht unbedingt kleine Stadt, in der hauptsächlich Motortaxis für den Transport zuständig sind. Macht einen riesen Spaß damit zu fahren. Sind also die meiste Zeit irgendwo in der Gegend rumgefahren. Überall Stände, wo man Kleidung oder Piraterieprodukte kaufen kann. Frisch gepresste Säfte, gebratene Meerschweinchen, Schildkrötenfleisch... Naja, manches will man lieber nicht sehen, aber so lebt man eben in Pucallpa. Wo man hinsieht entdeckt man Geier, die die Reste vertilgen und nachts sollte man gut auf sich aufpassen, weil es auch sehr viele Drogenabhängige und andere Kleinverbrecher gibt. Wer noch nicht davon gehört hat, vor allem im Dschungelgebiet werden viele Drogen und viel Bier vertilgt. Ist schließlich auch Drogenanbaugebiet. Ich hab allerdings keine schlechten Erfahrungen gemacht. Nur, dass der Alkohol recht wichtig ist, das ist unübersehbar. An den Wochenende wird teils den ganzen Tag gegrillt und gegen die Hitze wird ein Bierchen nach dem anderen geschlürft. Ganz witzig ist auch die Taktik einiger Diskos. Die Frauen dürfen bis ca. 23h alles kostenlos trinken, was sie wollen. Erst im Anschluss wird den Männern gegen hohe Eintrittskosten Einlass gewährt. Und das trägt natürlich nicht unbedingt zum guten Ruf der Dschungelfrauen bei.
Die Natur in Pucallpa ist einfach atemberaubend. Überall Grünflächen, exotische Pflanzen und Naturparks. Als Haustiere hält man sich teils Raubkatzen, Papageien oder Äffchen. Gaudy meinte, dass einige Studenten ihre Äffchen sogar mit in den Unterricht bringen.
Elena und Norman haben allerdings nur drei Hunde. Aber was für Hunde. Der Kleinste hat mir jeden Tag den Schlaf geraubt. So ein Giftzwerg! Schade, dass ich keine Aufnahmen von seinem Gebell gemacht hab. Unvorstellbar wie der jedes Mal abgegangen ist, wenn sich jemand der Eingangstür genähert hat. Aber Einbrecher hat er wies aussieht bisher erfolgreich abgewährt :-).
Wer jetzt den Eindruck hat, ich hätte bloß gegessen und gefaulenzt der täuscht sich. Sind fleißig, fast jeden Tag, ins Fitnessstudio gegangen. Fotos nach dem Training hab ich lieber nicht gemacht. Eine Dusche hätte man sich theoretisch sparen können. Aber ich hab ein paar nette Leute kennengelernt. Eine werde ich Ende des Monats in Lima auf einen Kaffee wieder treffen. Hab mich in einem Tanzkurs dort versucht. Oh, oh, die Rythmen muss ich erst noch trainieren. Afroperuanische Tänze, Samba.... Das ist schon eine Herausforderung für die steifen Gelenke der Deutschen. Aber ich mache Fortschritte.
In dem Haus von Elena und Norman hatte ich mein eigenes Zimmer mit Bad. Ein richtiger Luxus. Und Luxus war auch das Leben mit Gaudy´s Familie. Jeden Tag ein reichhaltiges Frühstück, Maria (Putzfrau) hat meine Kleidung gewaschen und Mittags sind wird immer Essen gegangen. Die Kosmetikerin war sogar da und hat meine Hände und Beine verwöhnt. Man kann also sagen, dass ich im Dschungel ein Leben genossen hab, wie nirgendwo anders. Elena hat mich mit Geschenken und Essen verwöhnt! Wow, unvorstellbar wie lieb die Menschen in Peru sind. Hauptsache in behalte sie und Pucallpa in guter Erinnerung.
Nachmittags haben wir uns dann die Gegend angesehen. Einmal sind wir nach San Francisco gefahren, ein kleines indigenes Dorf. Sind lange am See spazieren gegangen und haben ein wenig die Missionare beobachtet, die gerade den Frauen dort im Gegenzug zur Taufe finanzielle Unterstützung angeboten haben. Wie lächerlich! Aber die Frauen sind froh über das Geld.
Was könnte ich euch noch erzählen? Hab so viele Bilder in meinem Kopf, dass es schwer ist alles zu Papier zu bringen. Ich bin Gaudy jedenfalls sehr dankbar, dass sie mir diese wunderschöne Woche in Pucallpa ermöglicht hat. So hatte ich die Gelegenheit direkt das Leben dort kennen zu lernen und die Chance bekommen nicht viele. Einmal sind wir sogar Motorrad gefahren :-). Wie ich dieses Gefühl vermisst hab. Hätte selbst auch fahren dürfen, aber da es hier kaum Helme gibt und ich völlig aus der Übung bin hab ich das lieber sein lassen. Außerdem waren wir auf einer Geburtstagsfeier von Sergio, Freund von Gaudy, haben viele ihrer Bekannten besucht, uns die Uni von Ucayali (Region zu der Pucallpa gehört) angeschaut und ich durfte sogar mit zu einer Babyshower. Was das ist?! Wenn jemand ein Baby bekommt versammelt sich ein Haufen Frauen in der Wohnung der frischgebackenen Mama, um Geschenke für das Baby zu bringen und die Familie zu beglückwünschen. Man trinkt Coctails und knabbert peruanische Spezialitäten. Dann noch ein paar Spielchen und sobald das Baby müde wird geht man wieder nach Hause. Dort hab ich auch eine sehr nette ältere Dame getroffen, deren Schwester in Deutschland lebt. Ganz stolz hat sie mir ihre wenigen Deutschkenntnisse präsentiert. Und das überrascht mich immer wieder. Ständig lerne ich Leute kennen, die etwas deutsch sprechen oder schon einmal im Goethe-Institut Deutschkurse besucht haben. Einige können besser deutsch als englisch. Macht Spaß mal ein paar Worte in der vertrauten Sprache zu wechseln.
Nun gut, hiermit beende ich meinen Bericht über Pucallpa. Wenn ihr euch die Fotos anseht bekommt ihr eine kleine Vorstellung von dem Dschungel und oft sagen Bilder mehr als tausend Worte :-).
Nur noch kurz zu meinen Plänen für die nächste Woche. Am Mittwoch Abend fahren wir mit dem Bus nach Carhuaz (ein Dorf in den Anden). Gaudy hat uns auf ein Fest in den Anden eingeladen. Am Donnerstag bringen die Leute aus der Gegend ihre Spenden. Gaudy´s Papa spendet zum Beispiel einen Stier. Alles wird gesammelt, um dann am Wochenende so richtig schön feiern zu können. Dort werde ich traditionelle Tänze und das für dort typisches Essen kennen lernen. Wollen auch Ausflüge in die verschiedene Dörfer unternehmen, unter anderem fahren wir nach Huaraz, der Stadt aus der unsere Nachbarn kommen. Nach Lima werden wir am Sonntag zurückkehren, damit ich am Montag wieder zur Uni gehen kann, die ich sträflich vernachlässige im Moment. Am Montag werde ich anfangen meinen Koka-Globolis zu nehme, die helfen angeblich ganz gut gegen Sorroche (Höhenkrankheit). Immerhin liegt Carhuaz auf über 3000m.
So, jetzt muss ich ein bisschen lernen und Nik (Freund von Miriam) wollte ich die erste Deutschstunde geben. Da er nach Deutschland gehen wird und die Kurse im Goethe-Institut schon voll waren, hab ich mich als Lehrerin angeboten. Mal schaun, was da raus kommt.
Ist schon wieder so spät, aber ich bin erst um 13h aufgewacht, weil wir gestern Nelson´s Geburtstag ausgiebig gefeiert haben. Waren erst Pisco Sour (typischer peruanischer Coctail) trinken und sind im Anschluss in eine cubanische Disko, wo wir erst morgens wieder rausgekommen sind. Um ca. 5h waren wir dann endlich zu Hause. War aber ein richtig schöner Abend, nur dass ich zum lernen noch immer nicht gekommen bin und noch eine Woche Unterricht nachholen muss. Ich schäme mich ja schon ein wenig, so faul wie ich hier bin. Aber ich weiß ja nicht, wie ihr das seht, es ist doch viel wichtiger das Land und Leben hier zu genießen, als die Schulbank zu drücken. Zuhause bin ich eh immer so fleißig und jetzt leb ich ein halbes Jahr mal ein bisschen anders. Hab ich mir doch verdient, oder?
Hab euch lieb!!!!

Donnerstag, 6. September 2007

Ich fliege in den Dschungel :-)


Hallo ihr Lieben!


Nur eine kurze Infos, damit ihr wisst, wo ich mich die nächsten Tage rumtreib.

Am Samstag früh flieg ich mit Gaudy nach Pucallpa. Gaudy hab ich an der Uni in München in meinem Don Quijote-Kurs kennengelernt. Und sie hat mir gleich angeboten mit ihr zu ihrer Familie in den Dschungel zu fahren. Da sag ich doch nicht nein :-)


Pucallpa liegt in der Region Ucayali, direkt an einem Abzweiger des Amazonas. Bisher weiß ich noch nicht, wie lange ich dort bleibe. Aber wahrscheinlich nicht länger als bis zum kommenden Freitag, weil Nelson (unser Nachbar) seinen 30. feiert.
Ich meld mich, sobald ich zurück bin!
Bussis

Montag, 3. September 2007

So, jetzt muss ich erst einmal überlegen, was die letzten Tage alles passiert ist. Am Donnerstag war Feiertag in Lima. Nachmittags sind wir zu Polvos Azules gefahren. Das ist ein dreistöckiger ´legaler`Schwarzmarkt. Zumindest wurde mir das so erklärt ;-). Hab mich mit Cds und DVDs eingedeckt, denn da findet man was das Herz begehrt. Ein schickes Sportoutfit hab ich auch entdeckt. Sprich, ich war richtig erfolgreich shoppen. Aber eins will ich schon einmal erwähnt haben, ich bin nicht nur shoppen und feiern, wie ihr euch das so vorstellt. Zwar haben Anna und ich uns Abends mit zwei Freundinnen getroffen und sind auf einen Künstler-Markt in der Altstadt gegangen, doch hat das vielmehr damit zu tun das Leben und die Kultur hier kennen zu lernen. Oder seht ihr das anders?
Achja, hab euch ja noch gar nicht von dem Fitnessstudio erzählt. Das macht echt Spaß, muss ich schon sagen. Nur der erste Kurs, den ich besucht hab, war nicht so ganz meins. Aerobic zu Techno-Musik. Never again! Am Dienstag Abend waren wir dann in einem Tanzkurs. Hat einen riesen Spaß gemacht, nur den Hüftschwung der Latinos muss ich noch lernen. Da merkt man mal wieder wie steif unsere Gesellschaft ist :-). Anna und ich haben beschlossen dreimal die Woche trainieren zu gehen. Ob das für einen Waschbrettbauch reicht das werden wir noch sehen.
Am Samstag hab ich mich mit Carlos getroffen. Carlos kenne ich aus München und wies der Zufall so will trifft man sich in Lima wieder :-). Sind nach La Punta gefahren, zum Geburtstag seiner Cousine. La Punta ist eine Landzunge in Lima, die von dem Pazifik umschlossen ist. Super schöner Ort und ich hab sehr liebe Menschen kennen gelernt.
Im Anschluss sind Hannah und ich mit unseren Nachbarn in die Peña gegangen. Eine Peña ist ein Restaurant, indem die ganze Nacht über traditionelle peruanische Tänze aufgeführt werden zu denen man selbst auch tanzen kann. Sind bis in die frühen Morgenstunden geblieben. Doch da der darauffolgende Tag ein Sonntag war konnte ich mal wieder so richtig schön ausschlafen. Gestern hab ich mich mit Marcelo getroffen, den ich vor einigen Monaten im Internet getroffen hab. Waren ein wenig in Miraflores, doch kaum bin ich wieder zu Hause angekommen, bin ich auch schon in einen Tiefschlaf gefallen.
Ich glaub, ich hab mir die letzten Tage eindeutig zu viel zugemutet. Aber wer mich kennt weiß, dass ich das gerne mache :-).
Heute jedenfalls sträubt sich mein Körper und will nichts mehr von neuen Abenteuern und Eindrücken wissen. Bin schon nach der ersten Stunde in der Uni wieder nach Hause gefahren. Mein Hals tut weh und ich kann die Augen kaum aufhalten. Nur den Blog wollte ich jetzt noch schnell schreiben, damit ich euch auf dem Laufenden halte. Ich geh jetzt schlafen! Denk an euch!

Montag, 27. August 2007

Am Samstag hatten wir eine Stadttour von der Uni aus. War ganz interessant, auch wenn wir nur die schoeneren Ecken von Lima gesehen haben. Darunter aber eine sehr schoene Kathedrale der Franziskaner. Dort sieht man mal Katakomben ganz anders. In verschiedenen Schaechten sind Knochen zahlreicher Toter aufgestapelt und vor einigen Jahren machte sich jemand sogar die Arbeit die Knochen zu sortieren und in Reih und Glied anzuorden :-). Im Anschluss sind wir noch in einer kleinen Gruppe was Essen gegangen und ich hab das erste Mal Pisco Sour probiert. Mmmh! Mal schaun, ob man Pisco auch in Deutschland kaufen kann, Rosa (meine peruanische Freundin) lernt mir naemlich demnaechst wie man den landestypischen Coctail zaubert, dann kommt ihr vielleicht auch mal in den Genuss :-). Abends waren wir in einer brasilianischen Bar wo wir mit einem leckeren Caipi den Tag beendet haben.
Ja und gestern haben wir in einem Stadium Kleidung fuer die Opfer in den Erdbebengebieten sortieren geholfen. War anstrengend, aber man fuehlt sich im Anschluss besser, denn irgendwie moechte man schliesslich doch was tun. Nur was die Leute teils fuer dreckige Sachen spenden, das ist echt widerlich. Koennte man zumindest vorher waschen. Naja, Hauptsache es wird gespendet.

Heute Abend geh ich mit Anna das erste Mal ins Fitnessstudio. Haben uns letzte Woche dazu entschlossen, einen Vertrag ueber 4 Monate abzuschliessen. Viel Bewegung hat man hier leider nicht und ich werd schoen langsam ganz zappelig. Mit Mama joggen gehen ist in Lima ja nicht mehr :-(. Das Fitnessstudio, das wir uns ausgesucht haben macht aber einen ganz guten Eindruck. Es werden viele verschiedene Kurse angeboten, darunter auch Tanzkurse. Bin schon neugierig.

So, jetzt gehts dann gleich mit dem naechsten Kurs weiter. Fortsetzung folgt! Besitos

Sonntag, 26. August 2007

Festnetz

Haben seit gestern einen Festnetzanschluss :-)

Tel. 0051 1 4621314

Donnerstag, 23. August 2007


Heute bin ich das erste Mal einen ganzen Tag alleine zu Hause gewesen. Komisches Gefühl. Hab auf unseren Internetanschluss gewartet und mit der Pünktlichkeit nimmt mans hier ja nicht so genau :). Hat aber letztlich alles geklappt. Fehlt nur noch der Festnetzanschluss. Bisher sind sie noch auf der Suche nach einer Leitung. Die Adresse von Claro, die ich euch gemailt hab scheint leider nicht zu funktionieren. Sorry!

Abends feiert Anna ihren Geburtstag und wir werden in Miraflores weggehen. Lass mich mal überraschen, wos hingeht. Und morgen Abend gehen wir in eine Peña. Das ist eine Art Restaurant wo die verschiedensten peruanischen Tänze aufgeführt werden. Bin schon gespannt. Sind eine ganze Gruppe an Leute und da wirds bestimmt ganz lustig.

Montag, 20. August 2007

Hallo ihr Lieben,

da bin ich schon wieder. Gab die Tage noch einige kleinere Nachbeben, aber komischerweise hab ich sie nicht gemerkt. Und ich dachte immer ich sei so sensibel :-).
Gestern hat mich Rosa, eine Freundin, die ich übers Internet kennen gelernt hab, besucht. Hat mir total schönen Schmuck geschenkt. Hab mich gleich richtig schlecht gefühlt, kam mir vor, als hätte ich Geburtstag. Abends bin ich dann mit Rosa nach Miraflores gefahren (reichere Gegend von Lima), wo wir durch die Stadt geschlendert sind. Überall haben Künstler ihre Werke präsentiert und verkauft und eine Hochzeit haben wir auch gesehen. Läuft ziemlich ähnlich ab wie bei uns, nur dass mir die Kirche hier besser gefallen hat, als unsere. Im Anschluss sind mir nach Larco Mar spaziert. Larco Mar ist ein Gelände mit vielen Geschäften und Restaurants direkt am Meer. Nur ist alles ziemlich europäisiert und die Preise sind dementsprechend hoch. Also haben wir nur eine Kleinigkeit gegessen und sind dann wieder Richtung Stadtzentrum. Haben uns dann erst einmal ein paar Bars angeschaut und sind letztlich in einem Art Irish Pub gelandet. Um 23h haben wir uns mit Rosa Schwester Rosario getroffen und sind ins Distrito Lima, ins Zentrum von Lima, gefahren. Im Calle 8, einer Salsa-Disco hab ich dann Salsa tanzen gelernt. Zumindest mehr oder weniger. Ab morgen möchte ich an einem Salsa-Kurs an der Uni teilnehmen. Muss schon sagen, das Weggehen hier gefällt mir wesentlich besser als in Deutschland. Sind nicht so verklemmt hier :-). Aber das sollte man besser einmal selbst kennen lernen. Oder Alex, was meinst du?
So, auf in einen neuen Tag. Heute gehen wir ein bisschen für den Haushalt einkaufen. Das haben wir schon seit einigen Tagen vor, aber hier kommt man ja zu nix. Außerdem war Hannah krank und hat das departamento nicht verlassen. Geht ihr aber zum Glück schon wieder besser.
Denk an euch und freu mich über Post oder Emails!!!

Achja, hab da grad was interessantes rausgefunden. Wenn ihr mir eine Sms schreiben wollt hab probiert es doch einmal ueber folgende Seite: http://www.claro.com.pe/
Unten links auf der Seite findet ihr dann einen Link (Envío de mensajes de texto sms). Anklicken, die Einstellung Lima beibehalten und meine Nummer ohne Vorwahl eingeben (91769258). Auf diese Weise kann man mir kostenlos Nachrichten schicken (hoffe, dass es klappt).

Freitag, 17. August 2007


Unser Schutzengel hat uns gleich zweimal bewahrt. Bei den Jungs in der Wohnung ist durch das Erdbeben einiges kaputt gegangen und ich hab für uns schon das Schlimmste befürchtet. Doch wundersamerweise hingen nur die Bilder etwas schief und die Ketchupflasche im Kühlschrank ist umgefallen. Na, nach unserer abenteuerlichen Anreise haben wir uns schließlich ein bisschen Glück verdient, oder?
Die Panamericana konnten wir ohne Probleme passieren und gegen 22Uhr sind wir wieder zu Hause angekommen. Das ist man einen Tag in der Sonne und schon hat man einen Sonnenbrand. Schau aus wie eine Tomate. Aber was rot ist wird braun :-). Hoffe ich zumindest. In Huacho konnte man mit dem T-Shirt herumlaufen. Haben uns zuerst den Hafen und die Gegend drum herum angeschaut. Ist ein schöner kleiner Ort, jedoch leben dort auch sehr viele arme Menschen, die sich auf den Hügeln nahe der Küste angesiedelt haben und größtenteils keine gute Wasserversorgung, geschweige denn Strom, haben.
Sind im Anschluss weiter nach Huara gefahren um uns den besagten Balkon der peruanischen Freiheitserklärung anzuschauen. Der Aufseher des Museums war ganz erpicht darauf uns auf dem Balkon zu fotografieren. Dafür ist er zunächst mit meiner Kamera auf den gegenüberliegenden Kirchturm gelaufen um nach kurzem ohne Foto zurückzukommen, weil er den Zoom nicht gefunden hat. Schnell ist er wieder auf den Turm geklettert und ganz außer Atem ist er letztlich mit Fotos wieder aufgetaucht. Er war zum Schluss noch so freundlich uns einen unterirdischen Tunnel zu zeigen, welcher vermutlich als Transportweg von Bodenschätzen und anderen Wertgegenständen bis zur Küste, diente. Auf der Suche nach einem Restaurant, wo ein Vegetarier nicht verhungern muss sind wir schließlich im selben wie am Vortag gelandet und bald darauf haben wir uns dann wieder auf den Heimweg gemacht. Alles in allem ein sehr schöner Ausflug, auch wenn wir nicht genug Zeit hatten, um alles zu sehen. Aber wir sind ja noch ein Weilchen hier :-).

Donnerstag, 16. August 2007

Entwarnung

Hallo ihr Lieben! Macht euch bitte keine Sorgen um uns. Wir hatten einen Schutzengel. Urspruenglich hatten wir geplant uns Pisco anzusehen (Epizentrum), doch aus welchem Grund auch immer sind wir spontan nach Huacho, in den Norden von Lima, gefahren. Haben ueberhaupt nichts von dem Erdbeben gespuert, obwohl es das schwerste Erdbeben seit den 70ern war. Liegt wahrscheinlich auch daran, dass wir uns die Ruinen von Caral (aelteste Kultur von Amerika) angeschaut haben und ueber eine ziemlich holprige Strasse gefahren sind :-). Sind zwar ausserhalb der Oeffnungszeiten in Caral angekommen, aber wir durften zumindest noch eine kleine Besichtigungstour machen, nachdem wir lange genug auf den Aufseher eingeredet hatten. Sind die Nacht in Huacho geblieben, bei einem Cousin von Nik. Ist eine recht schoene kleine Stadt hier und das Beste: gestern hat die Sonne gescheint. In Lima ist Sonne momentan ein Fremdwort. Gerne wuerde ich euch ein paar Fotos reinstellen, aber dazu muss ich erst an einen anderen PC. Muesst euch also noch ein wenig gedulden. Eigentlich hatte ich auch schon einen anderen Blog vorbereitet, aber der ist auf meinem USB-Stick im departamento. Kann sein, dass wir hier noch eine Nacht bleiben muessen, weil Teile der Panamericana (Strasse nach Lima) von Steine zugeschuettet sind. Heute schauen wir uns jedenfalls noch ein paar Orte hier in der Gegend an und dann sehen wir weiter was die Nachrichten sprechen. Wollen ein Museum in der Naehe besichtigen. Auf dem Balkon des Museums hat Jose de San Martin das erste Mal Perus Unabhaengigkeit erklaert. Dann gibt es in Huacho noch einen sehr grossen Hafen, der v.a. fuer den Fischfang wichtig ist und als letztes fahren wir noch an eine Lagune, die sehr schoen sein soll :-)
Volles Programm also. Und jetzt hoffe ich, dass ihr euch keine Sorgen mehr macht. Uns gehts bestens und ich halte euch auf dem Laufenden.

Sonntag, 12. August 2007

Mittwoch, 8. August

Wecker klingelt um 4.45h, noch kurz kuscheln mit Brösl, Kaffee, Passkontrolle und pünktlich um 5.30h steht dann auch schon die Moni vor der Tür.
Noch schnell Hannah eingepackt geht’s auf zum Münchner Flughafen. Erleichtert zeitig am Terminal zu stehen bringt Moni die frohe Botschaft: Abflug statt 10:05h um 16:45h, Anschlussflug von Atlanta nach Lima evtl. erst am 10.08.
Nun gut, so schnell lassen wir uns nicht entmutigen und die 25Euro Essensgutscheine von der Delta Airline entschädigen uns ein wenig. Nachdem Moni ihren geliebten Sydney-Pulli wieder gefunden hat, den sie schon glaubte gegen ihren ergatterten Schokovorrat J eingetauscht zu haben, wird gleich mal der erste Gutschein eingelöst. Und um 10h ist es dann so weit: Abschied nehmen :-(. In der Aufregung jedoch ganz das Handgepäck bei Alex vergessen lässt das Wiedersehen nicht lange auf sich warten. Letztlich doch wieder auf uns alleine gestellt fahren wir mit der S-Bahn zu Hannahs Bekanntem, um noch a Stünderl zu schlafen. Einige Stunden später sitzen wir endlich im Flugzeug und überqueren den Atlantik. Hannah hat sich gerade eine Schlaftablette gegönnt und ich werde jetzt auch mal versuchen ein wenig zu schlummern, schließlich brauchen wir noch viel Energie auf unserem Weg ins Andenland. Bevor ich ins Land der Träume wandere noch eine kleine Botschaft, die allen gilt, denen ich diese Adresse gegeben habe: Es ist schön euch zu haben und ich hoffe ihr begleitet mich auf diesem Weg ein wenig bei meinem großen Abenteuer!!!


10. August 2007

So, jetzt muss ich erst einmal überlegen, was die letzten zwei Tage so alles passiert ist. Werde versuchen euch kurz und bündig von unseren Abenteuern auf dem Weg nach Peru zu erzählen.
Wie ihr euch schon denken könnt ist es bei der anfänglichen Verspätung nicht geblieben.
Nach 9 Stunden und 45 Minuten landen wir endlich in Atlanta und machen uns dort erstmal auf die Suche nach unserem Gepäck, vergeblich! Schnell wird klar, dass wir unser Gepäck so bald nicht wieder sehen. Im Lagerraum wartet es auf die Verfrachtung in den Flieger nach Lima. Wir bekommen ein Hotel zugeteilt und machen uns mit zwei Österreichern auf den Weg zum Bustransfer. Schwer zu sagen, wie lange wir warten müssen, bis endlich der richtige Shuttle auftaucht. Vorteil: man schließt gleich die ersten Bekanntschaften und tröstet sich damit, dass andere in der gleichen Lage sind. Und die Delta lässt sich nicht lumpen ;-). Ein mittelmäßiges Hotel, bei dem gleich der Rauchmelder losgeht, wenn man die Klimaanlage aufdreht. Mit dem gut gemeinten Hinweis: "Leave the room, it´s very bad" bekommen wir am Morgen ein neues Zimmer zugewiesen. Fast Food - Frühstück und dann machen wir uns auf den Weg nach Atlanta, um uns die Zeit bis zum Weiterflug zu vertreiben. In der Erwartung große Wolkenkratzer vorzufinden, stellt sich Atlanta schnell als eine kleine Provinzstadt heraus, die den Touch einer Western-City hat. Bei 100 Fahrenheit (leider weiß ich nicht wieviel Grad das sind, jedenfalls sehr heiß) kämpfen wir uns durch die Stadt auf der Suche nach Wasser und was Essbarem. Letztlich landen wir im CNN-Center, dass mit zahlreichen Fast-Food-Ketten seinen Teil zur ´gesunden`amerikanischen Ernährung beiträgt. Überpünktlich sind wir wieder am Flughafen, bereit in den Flieger nach Lima zu steigen. Blöd nur, dass wir uns an der falschen Warteschlange angestellt haben, denn leider bleiben keine Plätze mehr für uns übrig. Hannah fest entschlossen noch eine Nacht in den USA zu bleiben, schließt sie sich dann doch meinem Wunsch an nach Chile weiterzufliegen und von dort aus nach Lima. Mit 200 $ Entschädigung sitzen wir kurze Zeit später schon wieder im Flieger. Nach weiteren 9 Stunden Flug erreichen wir Santiago de Chile. Schon Lima vor Augen kann nun nichts mehr schief gehen. Glauben wir zumindest. Am Service Point der LAN Peru (unser Flieger) dann eine weitere Hiobsbotschaft. Unglücklicherweise ist uns beim Einsteigen ins vorherige Flugzeug ein wichtiger Beleg abgenommen worden, was somit unseren Flug zunächst einmal hinfällig werden lässt. Zu dritt - ein Deutscher hat sich uns angeschlossen, nachdem sein Name aus Zeitgründen auf unser Ticket gesetzt worden war - stellen wir uns erneut an und kämpfen für unsere Rechte. Doch nicht ganz vom Pech verfolgt hat der Anschlussflieger 1 Stunde Verspätung, sodass wir Zeit haben unsere Ansprüche doch noch geltend zu machen und kurz vorm Abflug erhalten wir endlich die Erlaubnis mitfliegen zu dürfen. *Uff* Im Moment schweben wir wieder über den Wolken und dürften nach ca. 3 Stunden (15:25h in Lima) landen. Eine große Sorge bleibt noch: Wir wissen nicht, ob unser Gepäck uns auf der Reise durch den Kontinent begleitet. Bisher hieß es lediglich:"It should".
Zu unserer Verfassung brauche ich wahrscheinlich nicht viel sagen. Seit mehr als 58h unterwegs, mit lediglich ein paar Stunden Schlaf, keiner Wechselkleidung und der ständigen Sorge um unser Gepäck kann uns schön langsam nichts mehr erschrecken. Und es kann nur noch besser werden :-). Think positive (habe ich von Mama gelernt).

Um 15h Ortszeit kommen wir schliesslich in Lima an. 10 Minuten spaeter wartet ein erbaermlicher Haufen von ca. 15 Leuten aus aller Herren Laender (jeder hat eine Tortur hinter sich) in der Gepaeckhalle vergeblich auf seine Koffer. Wie konnte es anders kommen?! Telefonate mit Delta (da wagt sich keiner persoenlich zu erscheinen) und Beschwerden bei der LAN. Zunaechst sieht es so aus, als waere Hannahs Koffer als einziger mit nach Lima geflogen. Irrtum. Nach Stunden verzweifelter Suche taucht mein Koffer (Willis Koffer *juhu*) auf. Alle anderen scheinen noch in Atlanta zu sein, evtl. sind sie aber auch in Miami oder Brasilien gelandet. Hannahs Koffer ist gar nicht auffindbar *increible*. Miriam und ihre Freunde nehmen uns mit zu sich nach Hause und wir haben erst einmal die Moeglichkeit ein bisschen zur Ruhe zu kommen. Die Nacht verbringen wir in einer Pension und erholen uns ein wenig von der ganzen Aufregung.

11.August

Heute haben wir Lima etwas kennen gelernt und unsere künftige Universität angeschaut. Allerdings haben wir bisher nur die schönen Viertel von Lima gesehen. Aber morgen wollen uns Nik, Freund von Miriam, sein Bruder Nelson und Andres auch die ärmeren Gegenden zeigen. Nik war so nett mir sein zweites Handy für die Zeit hier zu leihen. D.h. Ich bin wieder erreichbar: 0051191769258. Morgen ziehen wir unsere Wohnung und da werde ich erfahren, ob wir ein Festnetztelefon haben. Vergeblich warten wir bisher auf Hannahs Koffer, der hoffentlich bald wieder auftaucht. Ist jetzt schon mitten in der Nacht, für euch beginnt bereits der neue Tag und ich werde mich jetzt auch mal in meinen Poncho packen und mich unter der Decke verkriechen, denn warm ist es hier nicht gerade :-)

Besitos ´Bussis` y Buenas noches!!!

Meine Adresse (vielleicht krieg ich ja Post aus der Heimat *smile*):

Parque Gonzales Prada 744 - 502
Magdalena del Mar
Lima 17
Perú

Freitag, 3. August 2007


Noch 5 Tage!!!