
So, jetzt muss ich die Eindrücke der letzten Tage erst einmal verarbeiten. Soeben hab ich mir einen Teil der fast 500 Fotos angeschaut, die wir zu viert aufgenommen haben. Es wird allerdings noch ein paar Tage dauern, bis ihr sie zu sehen bekommt, weil ich erst die schönsten auswählen will.
Jetzt aber mal von Anfang an :-)
Am Donnerstag Mittag treffen Anna, Carlos, Gustavo und ich uns bei dem Reiseunternehmen in La Victoria (Lima), um uns auf den Weg in den Dschungel zu machen. Der Bus ist nicht, wie abgemacht, mit Halbbett und zwei Etagen, hat dafür aber auch weniger gekostet. 25Soles (ca. 7,50 Euro) für einen schlichten Bus ohne Klo. Kann mir erst gar nicht vorstellen, wie ichs so lange ohne WC aushalten soll, aber es geht alles. Machen nach einigen Stunden mal ne Pause, so dass es diesbezüglich keine Probleme gibt. Eine schwache Blase sollte man allerdings nicht haben. Von den äußersten Randbezirken in Lima gehts ab Richtung Gebirge, bis wir bei 4800m auf dem höchsten Punkt unserer Tour angelangt sind. Zum Glück hat keiner Atembeschwerden, somit können wir alle die gigantische Aussicht aus dem Bus genießen. Schließlich verdichtet sich das Landschaftsbild immer mehr und am frühen Abend erreichen wir nach gut 9,5h Fahrt wohlbehalten La Merced. Dort ändern wir unsere Pläne aus Sicherheitsgründen und fahren nicht, wie geplant, weiter nach Oxapampa, sondern nehmen uns stattdessen eine Unterkunft vor Ort. Schon im Bus wurde uns davon abgeraten im Dunkeln weiterzufahren. Gut, die Einheimischen werdens schon wissen. Gehen nur noch gemütlich was essen hauen uns dann aufs Ohr. Um 4:30h müssen wir dann auch schon wieder raus, um den ersten Bus nach Oxapampa zu erwischen. Und die Reise geht weiter. Auf einem abenteuerlichen Weg brettern wir gute 3 Stunden nach Oxapampa. Endlich angekommen düsen wir mit einem Motortaxi zu unserem reservierten Bungalow. Naja, düsen ist gut. Das Motortaxi von Anna und mir hat schon bald keinen Sprit mehr und so darf unser Fahrer uns zum Ziel schieben. Erzählt uns auf dem Weg was von David und Goliath und meint er sei so stark wie Goliath, als wir ihm unsere Hilfe anbieten wollen :-). Beim Bungalow angelangt entscheidet sich schnell, dass wir dort nicht bleiben werden. Ziemlich teuer für peruanische Verhältnisse und in Oxapampa gibt es auch nicht wirklich viel zu tun. Nach einem ausgiebigen Frühstück packen wir somit wieder unsere Sachen und setzen uns in den nächsten Micro (Bus) nach Pozuzo. Weitere 3 Stunden Fahrt. Mittlerweile sind wir schon von oben bis unten eingestaubt, weil durch das offene Fenster permanent Staub hereingewirbelt wird. In Pozuzo (deutsch-österreichische Kolonie) fühlen Anna und ich uns erst einmal ziemlich komisch. Peruaner mit blauen und grünen Augen, Kinder, die Deutsche sein könnten. Häuser, die der heimischen Architektur in nichts nachstehen und zudem auch noch ein Mischmasch aus Schlagermusik und peruanischen Klängen. Unheimlich sag ich euch. 10.000km von zu Hause weg, mitten im Dschungel und dann fühlst du dich plötzlich wie in Deutschland vor einigen Jahrzehnten. Als hättest du dich in eine Zeitmaschine gesetzt. Schnell finden wir eine schöne Unterkunft. Bei der Tirolerin Maria Egg, einer alten Dame, deren Ururgroßeltern zu den ersten Bewohnern von Pozuzo zählten, finden wir einen schönen Bungalow, den wir auch gleich beziehen. Fürs Frühstück verspricht sie uns einen Bananenstrudel und in ihrem tiroler Dialekt erzählt sie uns ihre Lebensgeschichte. Abends schleichen wir noch ein wenig durch das Dorf und schließen den Tag mit einer leckeren Pizza und Maracuya-Coctails in Marias kleinem Restaurant ab. Alleine schlendere ich noch eine Weile durch das Anwesen von Maria, um der Natur zu lauschen und die frische Luft des Dschungels zu genießen. Ein kleines Paradies. Am nächsten Tag sehen wir uns das Museum von Pozuzo an. Zwei Peruanerinnen in tiroler Tracht führen uns durch die Ausstellung und gewähren uns einen Eindruck in die Geschichte der Kolonie. Meine interessanteste Entdeckung: Zu den ersten Einwanderern zählten auch ein paar Leute aus Rosenheim, Kolbermoor und Aibling :-). Unglaublich! Wie im falschen Film. Da werd ich wohl mal im Archiv in Rosenheim auf die Suche gehen. Da Pozuzo nicht allzu groß ist und wir noch einige Pläne haben, machen wir uns Mittags auf den Rückweg nach La Merced. Zuvor halten wir aber noch an einer Catarata. Eine Catarata ist eine Art Oase mit Lianen, Wasserfall und kleinen Naturbecken, in denen man baden kann. Wow, was für ein Feeling. Wir sind die einzigen Touristen, um uns herum nur ein paar einheimische Kinder und sonst Natur pur. Nach einer ausgiebigen Abfrischung gönnen wir uns dann einen Bananenstrudel. Lecker, lecker. Und auf mich wartet noch ein kleines Abenteuer. Kaum dass ich mich verseh packt mich ein kleines Mädchen am Arm und schleppt mich zu einer Art Affenschaukel. Und schon krieg ich einen Gurt angelegt, um mich einige Sekunden später wie Jane durch die Luft zu schwingen. Nervenkitzel pur! So ein Spaß! Jetzt hab ich zwar ein paar Blutergüsse am Oberschenkel, aber der Spaß wars auf jeden Fall wert. Ja und dann kommt der Regen. Etwas verunsichert, ob wir bei nassen Straßen überhaupt fahren sollen, entschließen wir uns letztlich doch dazu das Risiko in Kauf zu nehmen. Und schon gehts weiter. Abends sind wir dann wieder in La Merced und suchen eine Unterkunft. Leider gestaltet sich das nicht ganz so einfach wie erwartet. Wegen dem Feiertag am Montag sind Leute von allen Ecken angereist und waren bereits schneller wie wir. Die ersten Unterkünfte, die wir uns ansehen gleichen mehr einer Knastzelle als allem anderen. Doch wir haben Glück. Schließlich finden wir doch zwei Zimmer, die so einigermaßen ok sind. Duschen will ich da zwar nicht und auf die Toiletten kann ich auch ganz gut verzichten, aber sonst passts schon. Kurz frisch gemacht und dann gibts endlich mal wieder was zu essen. Entdecken ein ganz nettes Lokal, wo lecker Fruchtsäfte und Obstsalate angeboten werden. Das soll dann auch unser Stammlokal für die verbleibende Zeit werden. Abends hauen sich Anna und ich dann ziemlich zeitig aufs Ohr, während die Jungs noch ein wenig die Stadt unsicher machen. Am Sonntag dann endlich die geplante Tour nach Perené. Unser Reiseführer: ein dreizehnjähriger Peruaner, den wir Choclito (Maiskölbchen) nennen. Und mit seinem gelben T-Shirt gleicht er auch wirklich einem kleinen dicken Maiskölbchen :-). Nein, damit wollen wir ihn keineswegs beleidigen. Ganz im Gegenteil. Er hat unsere Reisegruppe Banda de Choclito genannt (Gruppe vom Maiskölbchen) und somit ist er der Choclito. Ein richtig süßer kleiner Kerl, der schon mit 10 Jahren angefangen hat als Reiseführer zu arbeiten. Und ich muss ganz ehrlich sagen, dass hätte ich bei weitem nicht so gut hingekriegt. Also gings mit Choclito los Richtung Fluss. Von dort aus konnte man sehr gut den Indio Dormido (schlafender Indianer) sehen. Das ist ein Berg, der aussieht wie ein schlafender Mann. Beeindruckend! Nach einem kurzen Spaziergang heißt es dann Mückenschutz auftragen und ab zum nächsten Ausflugsziel. Schließlich landen wir bei einem Indianerstamm, den Ashaninkas.
Jetzt aber mal von Anfang an :-)
Am Donnerstag Mittag treffen Anna, Carlos, Gustavo und ich uns bei dem Reiseunternehmen in La Victoria (Lima), um uns auf den Weg in den Dschungel zu machen. Der Bus ist nicht, wie abgemacht, mit Halbbett und zwei Etagen, hat dafür aber auch weniger gekostet. 25Soles (ca. 7,50 Euro) für einen schlichten Bus ohne Klo. Kann mir erst gar nicht vorstellen, wie ichs so lange ohne WC aushalten soll, aber es geht alles. Machen nach einigen Stunden mal ne Pause, so dass es diesbezüglich keine Probleme gibt. Eine schwache Blase sollte man allerdings nicht haben. Von den äußersten Randbezirken in Lima gehts ab Richtung Gebirge, bis wir bei 4800m auf dem höchsten Punkt unserer Tour angelangt sind. Zum Glück hat keiner Atembeschwerden, somit können wir alle die gigantische Aussicht aus dem Bus genießen. Schließlich verdichtet sich das Landschaftsbild immer mehr und am frühen Abend erreichen wir nach gut 9,5h Fahrt wohlbehalten La Merced. Dort ändern wir unsere Pläne aus Sicherheitsgründen und fahren nicht, wie geplant, weiter nach Oxapampa, sondern nehmen uns stattdessen eine Unterkunft vor Ort. Schon im Bus wurde uns davon abgeraten im Dunkeln weiterzufahren. Gut, die Einheimischen werdens schon wissen. Gehen nur noch gemütlich was essen hauen uns dann aufs Ohr. Um 4:30h müssen wir dann auch schon wieder raus, um den ersten Bus nach Oxapampa zu erwischen. Und die Reise geht weiter. Auf einem abenteuerlichen Weg brettern wir gute 3 Stunden nach Oxapampa. Endlich angekommen düsen wir mit einem Motortaxi zu unserem reservierten Bungalow. Naja, düsen ist gut. Das Motortaxi von Anna und mir hat schon bald keinen Sprit mehr und so darf unser Fahrer uns zum Ziel schieben. Erzählt uns auf dem Weg was von David und Goliath und meint er sei so stark wie Goliath, als wir ihm unsere Hilfe anbieten wollen :-). Beim Bungalow angelangt entscheidet sich schnell, dass wir dort nicht bleiben werden. Ziemlich teuer für peruanische Verhältnisse und in Oxapampa gibt es auch nicht wirklich viel zu tun. Nach einem ausgiebigen Frühstück packen wir somit wieder unsere Sachen und setzen uns in den nächsten Micro (Bus) nach Pozuzo. Weitere 3 Stunden Fahrt. Mittlerweile sind wir schon von oben bis unten eingestaubt, weil durch das offene Fenster permanent Staub hereingewirbelt wird. In Pozuzo (deutsch-österreichische Kolonie) fühlen Anna und ich uns erst einmal ziemlich komisch. Peruaner mit blauen und grünen Augen, Kinder, die Deutsche sein könnten. Häuser, die der heimischen Architektur in nichts nachstehen und zudem auch noch ein Mischmasch aus Schlagermusik und peruanischen Klängen. Unheimlich sag ich euch. 10.000km von zu Hause weg, mitten im Dschungel und dann fühlst du dich plötzlich wie in Deutschland vor einigen Jahrzehnten. Als hättest du dich in eine Zeitmaschine gesetzt. Schnell finden wir eine schöne Unterkunft. Bei der Tirolerin Maria Egg, einer alten Dame, deren Ururgroßeltern zu den ersten Bewohnern von Pozuzo zählten, finden wir einen schönen Bungalow, den wir auch gleich beziehen. Fürs Frühstück verspricht sie uns einen Bananenstrudel und in ihrem tiroler Dialekt erzählt sie uns ihre Lebensgeschichte. Abends schleichen wir noch ein wenig durch das Dorf und schließen den Tag mit einer leckeren Pizza und Maracuya-Coctails in Marias kleinem Restaurant ab. Alleine schlendere ich noch eine Weile durch das Anwesen von Maria, um der Natur zu lauschen und die frische Luft des Dschungels zu genießen. Ein kleines Paradies. Am nächsten Tag sehen wir uns das Museum von Pozuzo an. Zwei Peruanerinnen in tiroler Tracht führen uns durch die Ausstellung und gewähren uns einen Eindruck in die Geschichte der Kolonie. Meine interessanteste Entdeckung: Zu den ersten Einwanderern zählten auch ein paar Leute aus Rosenheim, Kolbermoor und Aibling :-). Unglaublich! Wie im falschen Film. Da werd ich wohl mal im Archiv in Rosenheim auf die Suche gehen. Da Pozuzo nicht allzu groß ist und wir noch einige Pläne haben, machen wir uns Mittags auf den Rückweg nach La Merced. Zuvor halten wir aber noch an einer Catarata. Eine Catarata ist eine Art Oase mit Lianen, Wasserfall und kleinen Naturbecken, in denen man baden kann. Wow, was für ein Feeling. Wir sind die einzigen Touristen, um uns herum nur ein paar einheimische Kinder und sonst Natur pur. Nach einer ausgiebigen Abfrischung gönnen wir uns dann einen Bananenstrudel. Lecker, lecker. Und auf mich wartet noch ein kleines Abenteuer. Kaum dass ich mich verseh packt mich ein kleines Mädchen am Arm und schleppt mich zu einer Art Affenschaukel. Und schon krieg ich einen Gurt angelegt, um mich einige Sekunden später wie Jane durch die Luft zu schwingen. Nervenkitzel pur! So ein Spaß! Jetzt hab ich zwar ein paar Blutergüsse am Oberschenkel, aber der Spaß wars auf jeden Fall wert. Ja und dann kommt der Regen. Etwas verunsichert, ob wir bei nassen Straßen überhaupt fahren sollen, entschließen wir uns letztlich doch dazu das Risiko in Kauf zu nehmen. Und schon gehts weiter. Abends sind wir dann wieder in La Merced und suchen eine Unterkunft. Leider gestaltet sich das nicht ganz so einfach wie erwartet. Wegen dem Feiertag am Montag sind Leute von allen Ecken angereist und waren bereits schneller wie wir. Die ersten Unterkünfte, die wir uns ansehen gleichen mehr einer Knastzelle als allem anderen. Doch wir haben Glück. Schließlich finden wir doch zwei Zimmer, die so einigermaßen ok sind. Duschen will ich da zwar nicht und auf die Toiletten kann ich auch ganz gut verzichten, aber sonst passts schon. Kurz frisch gemacht und dann gibts endlich mal wieder was zu essen. Entdecken ein ganz nettes Lokal, wo lecker Fruchtsäfte und Obstsalate angeboten werden. Das soll dann auch unser Stammlokal für die verbleibende Zeit werden. Abends hauen sich Anna und ich dann ziemlich zeitig aufs Ohr, während die Jungs noch ein wenig die Stadt unsicher machen. Am Sonntag dann endlich die geplante Tour nach Perené. Unser Reiseführer: ein dreizehnjähriger Peruaner, den wir Choclito (Maiskölbchen) nennen. Und mit seinem gelben T-Shirt gleicht er auch wirklich einem kleinen dicken Maiskölbchen :-). Nein, damit wollen wir ihn keineswegs beleidigen. Ganz im Gegenteil. Er hat unsere Reisegruppe Banda de Choclito genannt (Gruppe vom Maiskölbchen) und somit ist er der Choclito. Ein richtig süßer kleiner Kerl, der schon mit 10 Jahren angefangen hat als Reiseführer zu arbeiten. Und ich muss ganz ehrlich sagen, dass hätte ich bei weitem nicht so gut hingekriegt. Also gings mit Choclito los Richtung Fluss. Von dort aus konnte man sehr gut den Indio Dormido (schlafender Indianer) sehen. Das ist ein Berg, der aussieht wie ein schlafender Mann. Beeindruckend! Nach einem kurzen Spaziergang heißt es dann Mückenschutz auftragen und ab zum nächsten Ausflugsziel. Schließlich landen wir bei einem Indianerstamm, den Ashaninkas.
Soviel zu meiner Reise. Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Eindruck vom Zentral-Urwald Perus vermitteln, auch wenn es mir nie gelingen wird euch die Bilder, die ich gesehen hab, auch nur annähernd nahe zu bringen :-(.
Jetzt aber genug. Schließlich folgt schon bald der nächste Reisebericht, dann aus Iquitos :-).
Bussiiiii
1 Kommentar:
Wow, das ließt sich ja wie ein Abenteuerbuch
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