Montag, 16. Februar 2009
Und wieder beginnt ein neuer Lebensabschnitt
13. Februar, 2009
Mittlerweile sitze ich am Flughafen in Frankfurt und warte auf meinen verspäteten Anschlussflug nach Caracas.
Letzte Nacht habe ich bei Moni und Stephan verbracht, doch von schlafen kann leider kaum die Rede sein. Denke mal, mehr als 2-3 Stunden konnte ich meine Äuglein nicht schließen. Ist doch alles immer sehr aufregend. Erst die ganzen Verabschiedungen und dann wird einem ganz plötzlich bewusst, dass es nun kein entkommen mehr gibt. Sprich, man merkt erst, was einem bevorsteht. Auf der einen Seite ist der Abschiedsschmerz, auf der anderen Seite die Wiedersehensfreude. Nun gut, jedenfalls sind wir um ca. 4:30am aufgestanden und haben uns dann durch den Schnee nach München vorgekämpft, besser gesagt, Stephan. Danke an dich Stephan! Hat auch erst einmal alles wunderbar geklappt. Das Gewicht meines Koffers lag im Rahmen und meine übergroße ´Handtasche` haben sie auch akzeptiert. Wäre da nicht das Schweizer Taschenmesser gewesen, das ich blöderweise in einem meiner Schuhe im Handgepäck verbunkert hatte. Naja, das kommt dabei raus, wenn man immer wieder umpackt und Stück für Stück den Überblick über das Chaos verliert. Warum umpacken? Weil 20kg Gepäck ganz einfach knapp bemessen sind für acht Monate. Aber gut, letztlich habe ich doch meinen halben Kleiderschrank dabei, verteilt auf den Koffer, die Laptoptasche, mein Handgepäck und meine Handtasche, die eigentlich eine Strandtasche ist.
Endlich durch die Kontrolle wurde meine Geduld erst einmal wieder auf die Probe gestellt. Klar, dass Schnee zu Verspätungen führt. Da sitzen wir schon alle im Flieger und es bewegt sich nix. Und dann kriegt die Maschine auch noch einen ausgiebige Enteisungskur verpasst. Da in Frankfurt nur eine knappe Stunde Aufenthalt geplant ist werde ich natürlich zunehmend nervös, v.a. da ich den Flughafen dort nicht kenne und keinen Schimmer habe, wo das richtige Gate für mich ist. Hab mich unnötig verrückt gemacht. Die kleine Gruppe, die nach Venezuela/Caracas weiterreist wird freundlich von einem Flughafenteam empfangen und direkt zum Gate gebracht. Hat mich wirklich überrascht, denn so einen Service hab ich noch nie erlebt. Und zu allem Überfluss verspätet sich der Abflug um ca. 30Min. Bis jetzt! Hoffe alles geht gut und die restliche Reise verläuft sorgenfrei. So, Boarding Time :).
16.Februar, 2009
So, mittlerweile ist schon Montag. Nur einer kurzen Blick zurück zu meiner Anreise. Ist alles nach Plan verlaufen. Auf meinem letzten Flug von Caracas nach Lima hatte ich auch noch das Glück, drei Sitze für mich alleine zu haben. Und das war auch gut so, denn da es so einige Turbulenzen gegeben hat, war ich ganz froh, mich etwas hinlegen zu können. Also pünktlich gelandet und das mit Koffer :). Mit Gustavo gings dann erst einmal in ein Hotel. Mehr als eine Dusche und ein Bett wollte ich nach der langen Reise nicht mehr sehen. Und am Samstag sind wir nach dem Frühstück nach Miraflores, in den Parque del Amor, gefahren, um ein wenig die Sonne zu genießen und v.a. Um etwas Bewegung zu haben. Naja, und ich Bleichgesicht hab mir dann auch gleich meinen ersten Sonnenbrand eingefangen. Zum Glück nicht schlimm, aber da ich brav Sonnencreme benutzt hatte, dachte ich davon verschont zu bleiben. Abends stand dann Kino auf dem Plan, aber irgendwie war die Müdigkeit dann doch stärker. Den Sonntag haben wir ruhig verbracht. Sind zum Markt spaziert und haben versucht, eine Wohnung zu finden. Leider ohne Erfolg. Das Problem ist einfach eine Wohnung in Uninähe zu finden, die zudem möbliert ist. Die einen sind unverschämt teuer und die anderen kommen aus anderen Gründen nicht in Frage. Am Anfang war ich ganz schön frustriert, da Gustavo auch schon eine gute Zeit sucht, aber nix hergeht. Doch da das Hostal, wo wir vorübergehend sind, ganz schön ist und die Leute hier total freundlich sind, arrangiere ich mich mittlerweile damit. Klar, eine dauerhafte Lösung ist das nicht, denn schließlich kommt es auch etwas teuer mit der Zeit. Aber lieber suchen wir in aller Ruhe, bevor wir die nächstbeste Wohnung mieten. Soviel dazu.
Heute ist schon Montag. Gustavo arbeitet und ich sitze hier und versuche euch einen kleinen Ausschnitt aus meinem Leben zu beschreiben. Ehrlich gesagt habe ich mich erst gar nicht wohl bei dem Gedanken gefühlt, unter der Woche viel alleine zu sein (Gustavo arbeitet schließlich immer bis 5:30pm). Ich bin doch bis mitte März noch frei wie ein Schmetterling, da die Uni erst dann losgeht und ich beinahe meine ganzen Unisachen aus Deutschland auch dort zurückgelassen habe. Aber von wegen Langeweile oder Einsamkeit. Den ganzen Vormittag war ich damit beschäftigt, mich hier zurück zu melden und schon einmal die ersten Treffen zu vereinbaren. So feiert am 20.2. eine Freundin von Amnesty International groß Geburtstag, die Tage besuche ich meine ehemaligen Kollegen im Büro und am Freitag bin ich zum Essen bei der Oma eines Freundes eingeladen. Ja und zwischendrin findet sich bestimmt mal jemand für nen leckeren Kaffee :). Naja, so lecker ist er hier nicht, wie zu Hause, aber man gewöhnt sich an alles.
Mittags habe ich mich mit Gustavo in der Uni getroffen – dort arbeitet er – und wir sind vegetarisch essen gegangen. Lustig, am Anfang hat er sich noch immer gesträubt Sojafleisch zu essen, was allerdings schon bei Integralreis oder Gemüse anfing. Aber schön langsam bringe ich ihm schon bei, was gute Ernährung ausmacht. Zugegeben, ich könnte mich auch besser ernähren, aber so ungesund, wie hier viele leben, soll mir nicht zur Gewohnheit werden.
Im Anschluss bin ich noch zu zwei Instituten gegangen, die Englischkurse anbieten. Eines davon gehört zu meiner Uni hier und das andere hat zählt zu einem der bekanntesten in Lima. Preislich ok, doch was mir nicht gefällt ist, dass die meisten Lehrer Peruaner sind. Und da bin ich schon etwas skeptisch. Ein Muttersprachler wäre mir schon wesentlich lieber. Gustavo hat sich des öfteren als Englischlehrer für mich angeboten :), aber ich glaub auf drei Sprachen zu kommunizieren endet schlussendlich in einem kompletten Chaos. Ein bisschen Zeit bleibt noch, bis ich mich für einen Kurs entscheiden muss. Eins steht jedenfalls fest: Dieses Mal wird nicht nur gereist und gefeiert. Die Uni hat eindeutig Priorität.
Ach, ich hab ja noch gar nix zum Wetter hier gesagt. Heiß ist es! So heiß, dass man, ohne rauszugehen, dreimal am Tag duschen könnte. Tut richtig gut nach so vielen Monaten Winter.
Ja und mehr fällt mir jetzt schon nicht mehr ein. Und da ich euch auch nicht mit zu vielen Details langweilen möchte, verabschiede ich mich nun erst einmal wieder.
Zum Schluss noch meine Handynummer, über die ich immer erreichbar bin: (0511) 991769258
Adresse folgt, sobald vorhanden :).
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