Sonntag, 16. Dezember 2007

Lange nichts mehr von mir hören lassen :-(



Lange ists her, dass ich meinen letzten Blog geschrieben hab. Liegt wohl daran, dass ich beschlossen habe vor Weihnachten nicht mehr zu verreisen. Muss jetzt erst einmal nachdenken, was ich die letzte Zeit so alles angestellt hab. Meine kurze Unikarriere in Peru hab ich mit meinem Abschlussexamen in Quechua beendet. Bestanden werd ich schon haben, wie das erfahre ich aber erst noch. Was treibe ich also so in meiner Freizeit? Einmal sind wir auf ein Konzert zu Ehren von Bob Marley gegangen. Sind dazu nach Barranco gefahren, einem wunderschönen Viertel von Lima, wo man gut Energie tanken kann. Das Lokal wo das Konzert stattfand ist im typischen Bohemia-Stil eingerichtet und richtig gemütlich. War ein toller Abend, den wir noch mit einem leckeren Coctail in einer Bar in Miraflores abgeschlossen haben. Um beim Thema Musik zu bleiben. Bald darauf hat Gustavo Eintrittskarten für ein John Lennon-Konzert organisieren können. Wow! Open Air, super Band, tolles Feeling. Nur, dass ich vergeblich auf mein Lieblingslied von John Lennon gewartet hab, Imagine, da plötzlich der Strom ausgefallen ist. Mal wieder typisch Peru :-). Da den meisten dann zu kalt war, um die Reparaturarbeiten abzuwarten sind wir also schon vor Konzertende nach Hause gefahren. Das waren so die Highlights in den letzten Wochen. Abgesehen davon war ich etwas im Nachtleben unterwegs, hab die Sonne auf unserer Dachterrasse genossen, bin regelmäßig ins Fitnessstudio gegangen und hab ein wenig Lima unsicher gemacht. Was ich euch aber nicht vorenthalten will sind die letzten zwei Tage. Wow! Zwei Strandtage südlich von Lima. Gestern waren wir ca. 80km entfernt von Lima an einem Strandabschnitt, der sich León Dormido (schlafender Löwe) nennt. Und es scheint wirklich alles dort zu schlafen. Kaum Menschen, keine Restaurants, nur ein paar Vögelchen springen durch die Gegend. Und das kurioseste: neben dem Hügelchen, das einem schlafenden Löwen ähnelt, lag ein toter Seelöwe, der scheinbar von der Strömung angespült worden war. Haben den Tag dort bis zum Sonnenuntergang ausgekostet und uns dann auf die Suche nach einem Bus gemacht, der uns wieder zurück bringt. War nicht so leicht, aber letztendlich hatten wir doch Glück und sind wieder gut in Lima gelandet. Heute gings dann gleich wieder auf Richtung Süden. Dieses Mal zu einem Strand namens Asia. So weit man den Blick auch schweifen lies Sand, Meer, Berge.... Beeindruckend! Die Strömung ist zwar stark und das Wasser etwas frisch, aber davon lasse ich mich nicht abschrecken. War superschön! Und mittlerweile sitze ich schon wieder auf meinem kuscheligen Bett und spüre die Nachwehen. Wie ein Krebslein seh ich aus, aber das wars wert.
Zum Abschluss noch ein paar Worte zum Thema Weihnachten in Lima. Am 1. Dezember haben in den meisten Wohnungen bereits geschmückte Weihnachtsbäume zu stehen. Von Adventskränzen oder Plätzchen hab ich allerdings noch nichts gehört, weshalb ich hoffe, dass Alex mir ein paar Leckereien mitschmuggeln kann. Die Weihnachtsbäume, die auch die Stadt zieren, sehen aus wie bei uns, nur dass sie eben nicht echt sind, denn Tannenbäume gibt es bekanntlich in der Wüste nicht. In den Supermärkten hört man Weihnachtslieder, hin und wieder auch deutsche :-). Gelegentlich trifft man auf Weihnachtsmänner, die einem schöne Weihnachten wünschen und einem bewusst machen, dass der 24. vor der Tür steht. Auch hier wird am 24. Dezember gefeiert, mit dem Unterschied, dass es erst zu Mitternacht essen gibt und die Leute zuvor oft noch an den Strand gehen. Alles in allem sieht die Stadt sehr schön aus mit den vielen Lichtern, doch Weihnachtsstimmung kommt für mich nicht auf. Es fehlen die Christkindlmärkte, der Schnee (der fehlt zwar in Deutschland auch, aber dafür ist es kalt), Kinderpunsch, gemütliche Nachmittage zu Hause eingehüllt in Bettdecken.... Ich würde sagen es ist einfach einmal Weihnachten ganz anders. Ich wünsche euch allen eine schöne Vorweihnachtszeit, bin immer bei euch und lasst euch nicht so von den Vorbereitungen stressen ;-).

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