Mittwoch, 31. Oktober 2007

Da bin ich wieder. Gestern morgen sind wir um 8:20h in Lima gelandet, nachdem wir eine extra Schleife drehen mussten, weil ein Hund auf der Landebahn war :-).
Nun aber mal von Anfang an.
Mittwoch: Abends schlagen wir die Zeit mit DVDs tot, da geplant ist die Nacht durchzumachen. Um 3h wird Nelson uns schon zum Flughaben fahren. Hannah haut sich um 12h schließlich doch aufs Ohr und ich machs mir kurze Zeit später in meinem Schlafsack gemütlich. Kaum im Bett klingelts an der Tür. Einmal, zweimal, dreimal. Bin ich sauer. Wer versucht um diese Zeit meinen Schlaf zu stören? Entschließe mich dann doch zur Tür zu wandeln. Vier verlorene Augen blicken mich durch unser Türgitter an: Theresia und Anna. Vier Mädels on tour, da kann man sich die chaotischen Reisevorbereitungen vorstellen, v.a. da wir uns erst einen Tag zuvor entschieden haben nach Piura zu fliegen. Nun gut, da gabs wohl ein Missverständnis und wir haben abgemacht uns bei Hannah und mir zu treffen. Mit schlafen ist nun jedenfalls nichts mehr. Also warten wir bis Nelson uns abholt.
Donnerstag: Am Flughafen geht dann alles ganz schnell und problemlos. Um 4:50h sitzen wir auch schon im LAN-Flieger. Etwa 1h später landen wir wohlbehalten und etwas übernächtigt in Piura. Luis war so nett seinen Papa in Piura zu bitten uns vom Flughafen abzuholen und zu einer Busagentur zu bringen. Wie versprochen wartet Señor Vichy vorm Flughafen mit seinem weißen Käfer :-). Nach einer kleinen Stadtrundfahrt landen wir bei Eppo (Busunternehmen) und kaufen unsere Tickets nach Máncora. Drei weitere Stunden Fahrt. Schön langsam wird es immer heißer, sodass wir unsere Vliessachen nach und nach in den Koffer packen können. Kaum in Máncora angekommen haben wir auch schon eine Unterkunft gefunden. S./10 (2,50 Euro) die Nacht pro Person. Ist ein 4er-Zimmer mit einem relativ neuen Bad. Zwar kein Luxus, aber den suchen wir hier ja auch nicht. Da der Strand nur wenige Meter vom der Hospedaje entfernt ist gönnen wir uns dort erst einmal was zu essen, um wieder etwas zu Kräften zu kommen. Leider ist uns die Sonne am ersten Tag nicht so wohlgestimmt und verschwindet schon um 14h. Naja, dann gehen wir eben auf Erkundungs- und Shoppingtour. So verbummeln wir den Donnerstag und fallen um 19h totmüde ins Bett.
Freitag: Der Tag beginnt mit einem ausgiebigen Strandfrühstück. Im Anschluss suchen wir uns ein gemütliches Plätzchen am Strand. Máncora ist das Surferparadies in Peru und das kann einem auch nicht entgehen. Am Dienstag wird hier der Campeonato starten. Das ist die Frauen-WM im Surfen und da sind die ersten natürlich schon früher zum trainieren gekommen. Zunächst legen wir uns relativ nah ans Wasser und durch den ständigen kühlen Wind spüren wir die Hitze kaum. Erst als wir uns weiter vom Meer entfernen wird uns plötzlich die Intensität der Sonne bewusst. Naja, zu spät. Sind schon ziemlich verkokelt. Würd sagen, dass es mich eindeutig am heftigsten erwischt hat. Theresia hat sich mit ihrem Vliespulli an den Strand gelegt, weil sie noch krank ist und Anna scheint bei weitem die beste Sonnencreme gehabt zu haben. Hannah hat einen ganz roten Kopf auf und ich hab mich farblich den zahlreichen Krebsen am Ufer angepasst. Kaffee trinken, bummeln, am Strand spazieren gehen und schon ist der zweite Tag wieder vorbei.
Samstag: Heute muss der Strand länger auf uns warten. Ewig suchen wir leichte Leinenkleidung für mich, die mich vor der Sonne schützen soll. So kann ich auf keinen Fall wieder ans Meer. Mittags bin ich dann endlich neu eingekleidet und wir beschließen an der Küste entlang nach Costa Blanca zu spazieren. Costa Blanca hat uns Eduardo empfohlen, weil bei diesem Hotel der schönste Strandabschnitt sein soll. Täschchen gepackt machen wir uns auf den Weg. Weit kommen wir aber nicht, weil Hannah auf irgendetwas steigt, das ihr in den Fuß beißt. Der Fuß schwillt an und wir betten ihn auf einen kleinen Sandberg. Geduldig warten wir bis es Hannah wieder besser geht und starten dann den zweiten Anlauf. Dieses Mal macht uns aber die Flut einen Strich durch die Rechnung und wir drehen bald wieder um. Noch ein schönes Abendessen, ein Gläschen Wein mit Hannah und Tag Nr. 3 ist vorüber.
Sonntag: Bei Frühstück beschließen wir getrennte Wege zu gehen. Während Anna und Theresia Máncora unsicher machen, nehmen wir da nächste Motortaxi nach Vichayito zum Hotel Costa Blanca. Wow! Wahnsinnsstrand! Strohschirme und Palmen, die Schatten spenden. So ist es gleich viel angenehmer, als in der prallen Sonne in Máncora. Also schnappen wir uns die erstbeste Palme und lauschen dem Meeresrauschen. Ein kurze Abfrischung und dann verschwindet Hannah erst einmal für ein Weilchen, um sich im Hotel was zum Essen zu organisieren. Dass sie dort gleich einen neuen Freund gefunden hat wird spätestens klar, als ein Kellner des Hotels kurze Zeit später zwei Bierchen für uns an den Strand liefert. Bald darauf kommt Richard, Hannahs neue Bekanntschaft, dann persönlich vorbei. Also ratschen wir ein Weilchen und nachdem Hannah immer wieder das tolle Hotel lobt, bietet er uns an die Nacht über hier zu bleiben. Zunächst noch sehr skeptisch funken wir letztlich doch die Mädels an und kurz darauf stehen sie mit Sack und Pack vor dem Hotel. Komisch kommt uns das alles schon vor, als wir auf Kosten des Hauses bestellen können, was wir wollen und eine Luxussuite mit Strandblick zugewiesen bekommen, ohne auch nur einen Cent zu zahlen. Aber gut, das Angebot bekommt man nur einmal und beschließen die Chance anzunehmen. Also essen wir mal so richtig gut, genießen den Ausblick aufs Meer und lassen uns Abends von der starken Brandung in den Schlaf wiegen.
Montag: Um 5h klingelt dann der erste Wecker, da uns gesagt wurde, dass man um diese Zeit den Sonnenaufgang sehen kann und kurz darauf Wale zu sehen seien. Noch ganz schlaftrunken wandeln wir ins Freie, setzen uns auf einen Liegestuhl und warten und warten. Keine Sonne :-(. Pech gehabt. Also gehen wir auf Waljagd. Schon bald entdecken wir was. Da rührt sich doch was. Das müssen zwei Wale sein. Schießen ein Foto nach dem anderen und warten bis sie zum Sprung in die Lüfte ansetzen. Vergeblich! Nix passiert. Also drehen wir um, immer noch im Glauben Wale entdeckt zu haben. Kaum zurück am Zimmer treffen wir Richard, der uns gleich einmal kräftig desillusioniert. Unsere zwei Blauwale entpuppen sich als zwei große Steine. Ob wir nun tatsächlich wo einen Wal entdeckt haben wissen nur die Sterne. Einige Wasserunebenheiten deuten darauf hin, aber sicher bin ich mir da nicht mehr. Nun gut, jedenfalls ist der kleine Hunger mittlerweile wieder da und wir gehen gemütlich frühstücken. Im Anschluss wird uns noch Obstsalat an den Strand geliefert. So ein Luxus! Anna und ich gehen noch ausgiebig auf Fototour und dann ist unsere Zeit in Vichayito auch schon vorüber. Gegen Mittag packen wir unsere Sachen, verabschieden uns von Richard und brettern mit zwei Motortaxis wieder zurück nach Máncora. Zum Abschluss gönnen wir uns noch unseren lang ersehnten Apfelstrudeln in "Angela´s Place", einem vegetarischen Restaurant, dessen Besitzerin angeblich eine Österreicherin ist. Nicht schlecht, aber zu Hause gibts einen besseren. Am frühen Nachmittag (15h) steigen wir wieder in einen Reisebus und verlassen das Strandleben in Máncora. Irgendwie traurig ist das schon. Gerade wo sich die Haut an die Sonne gewöhnt und es Theresia wieder besser geht müssen wir wieder abreisen. Aber so ist das nun einmal. In Piura wartet jedenfalls schon wieder der Papa von Luis auf uns. Bringt uns gleich zu sich nach Hause und bietet uns an die Nacht bei ihm zu verbringen. Da lassen wir uns nicht lange bitten. Legen schnell unsere Sachen ab, begrüßen Katrina (Hund) und bringen Hannah zu einem Hotel in der Nähe, da sie unbedingt noch gemütlich duschen will und bei Luis´ Papa momentan nur eingeschränkt die Möglichkeit dazu besteht. Nach einem gemütlichen Abendessen in Piura machen wir uns dann wieder auf den Weg zu unserer Unterkunft. Schließlich ist unser Rückflug schon um 6:50h und dafür sollten wir bereits um 5h auf den Beinen sein. Leider ist für Hannah der Abend nicht so glücklich verlaufen, da sie entdeckt hat, dass ihr 50 Sol - Schein eine Fälschung und somit wertlos ist. Also heißt es künftig noch besser die Scheine überprüfen, da Falschgeld hier ein weit verbreitetes Phänomen ist.
Dienstag: Señor Vichy hat schon den Kaffee für uns aufgesetzt und so brauchen wir nichts weiter machen, als ein paar Kekse zu frühstücken und im Anschluss in den Käfer zu steigen. Überpünktlich sind wir am Flughafen und schon kurz darauf wieder im Flieger.
Ja und da sind wir dann auch schon wieder in Lima. Nelson holt uns ab und bringt uns erst einmal nach Hause. Schnell die Sachen abstellen und auf zur Uni. So schnell ist man in das Leben hier integriert und muss sich mit Hilfe der Fotos unseren Kurztrip erst einmal wieder in Erinnerung rufen. Hab dann gleich das Ergebnis meiner Quechua-Zwischenprüfung erfahren. 19 von 20 Punkten, das entspricht der Note 1 :-). Na, da sagt ihr nix mehr, oder? So viel ich auch unterwegs bin und so wenig ich auch lerne, aber das Ergebnis lässt sich sehen.
Heute ist Halloween wie ihr wisst. Hier wird das schon gefeiert. Also werden wir Abends mal Lima unsicher machen und schauen, was sich uns so alles bietet. Jedenfalls beende ich hiermit meinen Reisebericht, da ich in 15 Minuten schon wieder los muss. Das Fitnessstudio wartet schon. Hab eine neue Rutina (Fitnessplan, der mir sagt, an welchen Geräten ich trainieren soll) und das kann ganz schön anstrengend werden. Ihr hört von mir.

1 Kommentar:

  1. Ok, ich bin schwer beeindruckt!! In Zukunft halte ich meine Klappe und du darfst ohne Komentar so viel feiern, weggehen und so wenig lernen wie du es für richtig erachtest.

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