Dienstag, 25. September 2007











Gestern morgen bin ich wieder gut in Lima angekommen. Und schon schleicht die Kälte wieder in jeden Knochen. Nein, ich will mich nicht beklagen, hab mich schließlich schon wieder auf unser Zuhause in Magdalena gefreut.
Am Mittwoch Abend sind Hannah und ich in Begleitung von Gustavo und Eduardo mit dem Bus nach Huaraz aufgebrochen. Nach ca. 8 Stunden waren wir dann am Ziel. Schlafen konnte ich trotz semi-cama (Halb-Bett) jedoch nur wenig, weshalb wir Mädels uns mit Gaudy erst einmal auf den Weg nach Carhuaz (Stadt in der Provinz Ancash) zu dem Haus ihres Onkels gemacht haben, um noch ein wenig zu schlummern. Haben gleich unser eigenes kleines Reich zugewiesen gekriegt, mit Blick auf die Hühner, welche direkt vor dem Fenster für Unterhaltung sorgten :-).
Da es in Carhuaz nur bis 17h Wasser gibt sind wir noch schnell unter die Dusche gesprungen, bevor wir uns auf den Weg zu Gaudy´s Tanten gemacht haben. Almuerzo (wie Mittagessen bei uns, nur etwas später), erste Huayno-Tanzversuche (traditioneller Tanz in den Anden) als Vorbereitung für die darauf folgende Prozession durch die Stadt. Allen voran ein Stier, welcher dem Mayordomo (derjenige, welcher in diesem Jahr das gesamte Fest "Virgen de las Mercedes" austrägt) als Spende überbracht wird. Das jeweilige Grüppchen, welches sich zur Anhängerschaft des Spenders zählt tanzt hinter der Opfergabe her und so dreht man ein paar Runden um den Plaza de Armas (Zentrum der Stadt) bis man schließlich in das Haus des Mayordomo einkehrt. Dort wird dann erneut gespeist und getanzt. Müde von der Fahrt und geschwächt von dem Höhenunterschied (Carhuaz liegt auf 2638m) ziehen wir uns aber schon bald zurück. Wollen schließlich fit sein für den morgigen Tag.
Am Freitag treffen wir uns um 10h mit den Jungs in Carhuaz und starten unsere erste geplante Tour. Mit dem Bus fahren wir Richtung Norden. Zunächst gelangen wir nach nach Yungay, ein kleines Dorf, das durch das Erbeben 1970 komplett zerstört wurde und bei dem etwa 16.000 Menschen ihr Leben verloren haben. Heute noch zu sehen ist lediglich eine Nachbildung der Dorfkirche und ein Friedhof oberhalb des Tales.
Weiter fahren wir Richtung Parque Nacional Huascarán (ein Naturpark unterhalb des höchsten Berges von Peru). Eingeschlossen von der Cordillera Negra (schwarzer Gebirgszug) und der Cordillera Blanca (weißer Gebirgszug) folgen wir unserem Weg. Am Park angelangt packen wir uns in wärmere Kleidung, um gegen die Kälte gerüstet zu sein. Mittlerweile sind wir auf einer Höhe von 3850m angelangt und die Luft wird schon dünner. Hannah verzichtet auf die Bootsfahrt auf dem See, welcher durch seine türkise Farbe einer Oase ähnelt. Nur eine kleine Runde drehen wir auf See, gerade so lange, um nicht völlig durchnässt wieder am Steg anzulegen. Doch schon bald hört der Regen wieder auf und wir kaufen uns eine Kleinigkeit zu essen. Unseren Aufenthalt in dem Park schließen wir mit einer Tasse Coca-Tee ab. Der erste frische Coca-Tee. Schmeckt nicht schlecht und die Wirkung lässt nicht lange auf sich warten :-). Leider war die Zeit in dem Park, welcher von der UNESCO aufgrund seiner Artenvielfalt an Fauna und Flora zum Biosphärenreservat erklärt wurde, viel zu kurz. Doch für einen kleinen Eindruck der atemberaubenden Natur hat es schon gereicht.
Auf dem Rückweg machen wir noch in Caraz, einem weiteren Dorf der Provinz Ancash (dazu zählt auch Huaraz und Carhuaz), Halt. Nach einem ausgiebigen Mittagessen kaufen wir noch ein paar Süßigkeiten ein. Caraz ist bekannt für seine süßen Leckereien. Nach meinen Geschmack ist das meiste zu süß, aber ich weiß schon für wen das genau das Richtige ist. Oder an wen denkst du da, Alex? :-)
Gegen 20h wieder am Ausgangspunkt angelangt packen wir schnell ein Täschchen und fahren mit dem Taxi nach Huaraz, um dort die Nacht zu verbringen. Die Jungs haben schon am Tag zuvor ein tolles kleines Hotel ausgekundschaftet und so bekommen Hannah und ich ein riesiges Dreibettzimmer mit Blick auf die Berge und die Stadt. Luxus! Den Luxus können wir aber auch gut brauchen, vor allem Hannah, welche den folgenden Tag im Bett verbringen wird. Abends gehen wir noch tanzen in eine superschöne Disco, doch leider geht es Hannah dort bereits immer schlechter. Am nächsten Morgen ist nichts mehr zu machen, Hannah scheint die sorroche (Höhenkrankheit) erwischt zu haben. Immerhin liegt Huaraz auf 3100m. Also versorgen wir sie mit allem Notwendigen und machen uns zu dritt auf die Suche nach unserem Bus Richtung Chavín. Leider sind wir zu spät dran und der lang ersehnte Ausflug zu einer von Perus ältesten Kulturen fällt ins Wasser :-(. Etwas geknickt, aber dennoch erleichtert kehren wir ins Hotel zurück. Denn auch mir geht es nicht gut. Viel zu wenig Schlaf und dazu war ich auch noch so schlau und hab trotz aller gut gemeinter Ratschläge Leitungswasser getrunken. In Carhuaz wäre das auch in Ordnung, in Huaraz jedoch nicht, wie ich im Nachhinein erfahren haben. Naja, möcht mich jetzt nicht beklagen, das ist eben der Preis, den man für seine Nachlässigkeit bezahlen muss. Nach ein paar Stunden Schlaf bin ich dann wieder mit Gustavo losgetigert, um für Hannah Tee und Suppe zu organisieren. Gar kein leichtes Unterfangen, aber wir hatten Glück. Nachdem wir uns noch die Stadt und den Markt angeschaut haben sind Hannah und ich Abends nach Carhuaz zu unserer Gastfamilie zurückgekehrt. Und da man sich schließlich nicht aus allem heraushalten kann, haben wir noch einen kurzen Abstecher auf das Fest beim Mayordomo gemacht (ins Carhuaz wird vom 16.09.-02.10. gefeiert). Zuhause noch eine kleine Unterhaltung mit Consuelo (Tante von Gaudy, welche ich am Donnerstag in Lima wieder treffen werde) und ab ins Bett. Ja, und schon ist meine Zeit in den Anden beinahe wieder vorbei. Eduardo macht sich noch am Abend auf den Heimweg und am Sonntag machen wir drei Zurückgebliebenen noch Carhuaz unsicher. Kaufen ein bisschen ein, essen nochmal ganz gemütlich mit Gaudy´s Familie und landen Abends letztlich wieder in Huaraz. Dort besuchen wir noch die Nachbarn von Nik´s Familie (Nik und Nelson kommen aus Huaraz), trinken gemütlich einen Tee und warten auf unseren Bus. Schon jetzt bin ich froh, dass Hannah mich überzeugen konnte einen Bus mit Betten zu nehmen. Fühl mich miserabel, in Einzelheiten werde ich das jetzt jedoch nicht darstellen. Froh um 23h endlich im Bus zu sein, schlafe ich trotz Luxusplatz direkt an der Front, schnell ein und wache vor 5h morgens nicht mehr auf. Und schon sind wir wieder da :-).
Und jetzt sitze ich in meinem Zimmer und drücke mich erfolgreich vom Lernen. Was wir in den Anden an Sonne hatte habe ich nun wieder gehen die Kälte in Lima eingetauscht. Aber so ist das Leben, oder? Ein ständiger Wechsel!
Jetzt aber genug zu meiner Reise in die Anden. Alles in allem hab ich die Zeit genossen, viele neue Eindrücke gesammelt und ein ganz anderes Leben kennen gelernt. Ruhe (bis auf die Feuerwerkskörper, welche von morgens bis abends in Carhuaz zum feiern aufgerufen haben), Natur in welche Richtung man auch blickt, Frauen in ihrer traditionellen Kleidung und teils nur dem Quechua (indigene Sprache) mächtig und vor allem eine Abgeschottetheit, welche einen krassen Kontrast zum Trubel in Lima bildet.
Weitere Ausflüge sind schon geplant :-).

2 Kommentare:

  1. Wow, des hört sich ja verdammt gut an. Auch auf die süßen Leckereien bin ich mal gespannt.

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